Berlin, 01. Jul (Reuters) - Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer und Generalinspekteur Eberhard Zorn haben sich besorgt über das Verschwinden von 62 Kilogramm Sprengstoff und 48.000 Schuss Munition bei der Elitetruppe KSK geäußert. "Das ist keine Kleinigkeit, das macht mir große Sorge", sagte Zorn am Mittwoch mit Blick auf den Sprengstoff. "Wir ermitteln da mit allem, was wir haben. Denn das ist wirklich ein Gefährdungspotenzial, was sich dahinter aufbaut." Zorn verwies darauf, dass bei der Razzia auf dem Privatgelände eines KSK-Soldaten im Mai neben Sprengstoff auch Zündschnur gefunden worden sei.
Kramp-Karrenbauer erklärte, sie teile Zorns Befürchtungen. Derzeit sei nicht klar, ob das Verschwinden mit schlampigen Ein- und Ausbuchungen zusammenhänge, ob Munition im Einsatz zurückgelassen oder in der Tat abgezweigt worden sei "und zu welchem Gebrauch auch immer an andere Stelle verbracht worden ist". Die Ministerin erneuerte die Drohung mit weiteren Konsequenzen, falls die am Dienstag verkündeten Maßnahmen gegen Rechtsextremismus beim KSK keine Wirkung zeigen sollten. Dann könnten die Spezialkräfte grundlegend anders organisiert werden. "Die Soldatinnen und Soldaten wissen, wenn sie ihr KSK erhalten wollen, dann müssen sie es besser machen."
Als Konsequenz aus rechtsextremistischen Vorfällen bei der Elitetruppe hatte die Ministerin zuvor die Auflösung der zweiten von vier Kommando-Kompanien des KSK angeordnet. (Reporterin Sabine Siebold; redigiert von Hans Busemann. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern 030/2888-5168 oder 069/7565-1236.)