Beirut/Jerusalem (Reuters) - Die israelische Luftwaffe hat am Montag Ziele in Syrien angegriffen.
Darunter waren nach Militärangaben Stellungen der iranischen Streitkräfte, Munitionsdepots, der internationale Flughafen von Damaskus, Aufklärungseinrichtungen und ein Ausbildungslager. Nach russischen Berichten zerstörte die syrische Luftabwehr mehr als 30 Marschflugkörper und Lenkbomben. In der Hauptstadt Damaskus berichteten Augenzeugen von lauten Explosionen am Nachthimmel. Syrien gab keine Opferzahlen bekannt, Kriegsbeobachter sprachen von elf Toten. Syriens Verbündeter Russland meldete, vier syrische Soldaten seien gefallen und sechs verletzt worden.
Bereits am Sonntag hatten beide Seiten wechselseitig Angriffe gemeldet. So wehrte Syrien nach eigener Auskunft eine israelische Luftattacke ab. Israel teilte seinerseits mit, es habe eine auf die Golanhöhen abgefeuerte Rakete abgefangen. Sie sei von iranischen Stellungen bei Damaskus auf ein beliebtes Skigebiet auf dem Gebirgszug abgeschossen worden.
ISRAEL DROHT WEITERE ANGRIFFE AN
Israel, das den Iran als größte Bedrohung seiner Existenz betrachtet, hat mit weiteren Militäraktionen gedroht. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte, sein Land werde jeden angreifen, der versuche, Israel zu schaden. "Wer auch immer damit droht, uns auszulöschen, muss die Konsequenzen tragen."
Im Iran zitierte die vom staatlichen Fernsehen kontrollierte Internetseite Club junger Journalisten den Chef der Luftwaffe, Brigadegeneral Asis Nasirsadeh, mit den Worten, Iran sei "bereit und ungeduldig, gegen das zionistische Regime (Israel) vorzugehen und es von der Erde zu tilgen".
Die iranische Unterstützung des syrischen Machthabers Baschar al-Assad ist Israel seit Jahren ein Dorn im Auge. Der Iran weitete durch die Militärpräsenz in Syrien seinen Einfluss in der Region bis an die von Israel besetzten Golanhöhen aus. Israel sieht sich dadurch direkt bedroht und hat immer wieder iranische Positionen und Stellungen der mit Iran verbündeten Hisbollah-Miliz in Syrien angegriffen. Meist bekannte sich Israel nicht dazu.
Angesichts der am 9. April bevorstehenden Parlamentswahl in Israel demonstriert Netanjahu jetzt aber offen Stärke. Vergangene Woche sagte er im Kabinett, die Streitkräfte hätten in den vergangenen Jahren Hunderte Angriffe auf Syrien ausgeführt. US-Außenminister Mike Pompeo unterstützte ihn mit der Ankündigung, jeden iranischen Militärstiefel vom syrischen Boden zu vertreiben.