Brüssel/Mailand (Reuters) - Die EU-Kommission pocht nach dem erneuten Streit zwischen europäischen Staaten über Bootsflüchtlinge auf eine europäische Lösung.
Es sei zu begrüßen, das sich am Wochenende sechs Mitgliedsstaaten bereiterklärt hätten, etwa 450 vor Italien geretteten Migranten aufzunehmen, sagte ein Kommissionssprecher am Montag. Adhoc-Lösungen wie diese seien aber langfristig nicht tragfähig. Die Behörde rufe deshalb zu verstärktem Engagement für eine gemeinsame, EU-weite Einigung zur Flüchtlingsproblematik auf. Grundlage dafür seien die Beschlüsse des EU-Gipfels von Ende Juni.
Am Wochenende hatte sich Italien zunächst geweigert, 450 auf dem Mittelmeer aufgelesene Flüchtlinge aufzunehmen. Die Geretteten wurden nach einem Hickhack auf mehrere europäische Länder verteilt, nämlich auf Deutschland, Malta, Frankreich, Portugal, Spanien und Italien.[nL8N1UB0ZJ]
Die EU-Staats- und Regierungschefs hatten sich Ende Juni auf einen Kompromiss in der Migrationspolitik geeinigt. Unter anderem sollen auf freiwilliger Basis gemeinsame Asylzentren innerhalb der EU eingerichtet werden. Auch soll der Vorschlag von Flüchtlingseinrichtungen in Drittstaaten geprüft werden.