Berlin (Reuters) - Der Auftragsbestand der deutschen Industrie hat sich im März ungeachtet der Verunsicherung durch den Handelsstreit mit den USA erhöht.
Bereinigt um Kalender- und Saisoneffekte legte er um 0,2 Prozent zum Vormonat zu, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Dabei erhöhten sich die nicht erledigten Aufträge aus dem Inland um 0,3 Prozent, die aus dem Ausland um 0,1 Prozent. Besonders bei den Herstellern von Vorleistungsgütern - wozu beispielsweise Chemikalien gehören - stapelten sich die Bestellungen.
Die Reichweite des Auftragsbestandes verharrte im März mit 5,6 Monaten auf dem höchsten Niveau seit Beginn dieser Statistik im Jahr 2005. Diese Zahl "gibt an, wie viele Monate die Betriebe bei gleichbleibendem Umsatz ohne neue Auftragseingänge theoretisch produzieren können oder müssen, um die vorhandene Nachfrage abzuarbeiten", erklärten die Statistiker. Besonders hoch ist die Reichweite bei den Herstellern von Investitionsgütern wie Maschinen und Fahrzeugen mit 7,7 Monaten.
Die hohe Reichweite gilt als wichtiger Puffer in unruhigeren Zeiten, da neue Handelshürden wie die von den USA verhängten Schutz- und Strafzölle weltweit auf die Unternehmensstimmung drückt. Darunter litt zuletzt auch die exportabhängige deutsche Industrie.