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Thyssenkrupp gelobt Besserung - "Willkommen auf der Baustelle!"

Veröffentlicht am 21.11.2018, 15:15
Aktualisiert 21.11.2018, 15:20
© Reuters. A logo of Thyssenkrupp AG is pictured at the company's headquarters in Essen

- von Tom Käckenhoff und Christoph Steitz

Essen (Reuters) - Thyssenkrupp (DE:TKAG) kommt nicht zur Ruhe. Der Aufsichtsrat streitet über Personalien, wichtige Sparten schwächeln und die Aktie ist im freien Fall.

"Willkommen auf der Baustelle", sagte Vorstandschef Guido Kerkhoff am Mittwoch bei der Vorstellung der trüben Geschäftszahlen in Essen. "Denn genau das ist Thyssenkrupp aktuell und davon wird auch das laufende Geschäftsjahr geprägt sein." Seit dem Sommer lenkt Kerkhoff den Industriekonzern und verprellte die Anleger seither gleich zwei Mal mit Gewinnwarnungen. Nun kündigte er an, den Anlagenbau, das Geschäft mit Autoteilen und die Aufzugssparte auf Rendite zu trimmen, damit Thyssenkrupp 2018/19 beim Ergebnis wieder die Milliardenschwelle knacken kann.

Viele Ressourcen wird zunächst aber die Aufspaltung des Konzerns mit seinen fast 160.000 Mitarbeitern binden. Der Aufsichtsrat habe die Pläne am Vortag noch einmal einstimmig unterstützt, berichtete Kerkhoff. Die Teilung ermögliche es beiden Unternehmen, unabhängiger, schneller und zielgerichteter auf Kunden und Märkte zu reagieren und Investoren mit unterschiedlicher Ausrichtung anzusprechen. Kerkhoff will den Konzern in eine Industrial AG um die lukrative Aufzugssparte und eine Materials AG aufteilen, zu der unter anderem die Beteiligung an dem geplanten Stahl-Joint-Venture mit Tata Steel gehören soll.

Die Aktionäre sollen über die Pläne erst auf der Hauptversammlung im Januar 2020 abstimmen. Der Spaltungsbericht werde im vierten Quartal 2019 vorgestellt, über die beiden Vorstandsteams solle bereits im Frühjahr entschieden werden, erklärte Kerkhoff.

FEHLSTART FÜR UEBBER

Weniger Einigkeit herrschte im Aufsichtsrat bei Personalthemen. Wie Insider berichteten, konnten sich die Kontrolleure am Dienstagabend nicht auf eine Nominierung des scheidenden Daimler-Finanzchefs Bodo Uebber verständigen, der als neuer Aufsichtsratschef gehandelt wird. Grund sei Uebbers Forderung gewesen, die Bezüge der Aufsichtsratsmitglieder deutlich anzuheben - in einer Zeit, in der Thyssenkrupp mit Ergebnisrückgängen kämpft, Sparprogramme aufsetzt und Stellen streicht. Die Arbeitnehmervertreter im Kontrollgremium hätten den Vorstoß deshalb abgelehnt. Bereits vor einer Berufung scheint der von der Kapitalseite ins Spiel gebrachte Uebber nun so angeschlagen, dass sein Rückzug keine Überraschung wäre. In Konzernkreisen war von einem klassischen Fehlstart die Rede. Ein Sprecher Uebbers wollte sich nicht zu dem Thema äußern.

Bis 2020 könnte auch der derzeitige Aufsichtsratschef Bernhard Pellens im Amt bleiben - danach müssen die Karten in den beiden neuen Unternehmen ohnehin neu gemischt werden.

© Reuters. A logo of Thyssenkrupp AG is pictured at the company's headquarters in Essen

"WENIG AMBITIONIERT"

Der Thyssen-Aktie halfen die Nachrichten nicht. Am Mittwoch schwankte das Papier stark zwischen plus 2,8 und minus 1,5 Prozent. Seit der Ankündigung der Aufspaltungspläne Ende September hat die Aktie fast ein Drittel an Wert verloren. Kerkhoff bemühte sich, für das neue Geschäftsjahr (per Ende September) Zuversicht auszustrahlen: "Wir bekennen uns klar zu unseren bestehenden Performance-Zielen", betonte er. "Mit den Geschäftsbereichen sind Maßnahmen vereinbart, um diese zu erreichen."

Im fortgeführten Geschäft peilt Thyssenkrupp 2018/19 einen um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) von über einer Milliarde Euro an. Das sei wenig ambitioniert und enttäuschend, erklärten die Experten von Barclays (LON:BARC) und Jefferies. Im abgelaufenen Geschäftsjahr fuhr der Konzern einen operativen Gewinn von 706 Millionen Euro ein. Unter dem Strich verdiente Thyssenkrupp nach Anteilen Dritter gerade noch acht Millionen Euro. Während die Stahlsparte operativ zulegte, ging es im Geschäft mit Autoteilen bergab. Auch die Aufzugssparte zeigte Schwächen. Die Sparte Industrial Solutions mit dem Anlagenbau und dem Marinegeschäft schloss mit einem Verlust von 255 Millionen Euro ab. Die Aktionäre sollen eine unveränderte Dividende von 15 Cent je Aktie erhalten.

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