Frankfurt/London, 26. Okt (Reuters) - Der niederländische Versicherer Aegon AEGN.AS stellt Insidern zufolge sein Osteuropa-Geschäft zum Verkauf. Damit wolle Aegon die Folgen der Coronakrise besser bewältigen, sagten zwei mit den Plänen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters am Montag. Die US-Investmentbank JPMorgan (NYSE:JPM) solle auf die Suche nach möglichen Käufern gehen. Aegon ist in der Region vor allem in Ungarn vertreten, wo die Tochter zu den größten fünf Lebens- und Pensionsversicherern gehört, hat aber auch in Polen, Rumänien und der Türkei. Aegon erhofft sich von dem Verkauf Erlöse von rund 650 Millionen Euro.
Aegon-Chef Lard Friese, der im Mai vom heimischen Rivalen NN Group gekommen war, hatte im August angekündigt, das Geschäft in einigen der 20 Länder, in denen der Versicheher tätig ist, auf den Prüfstand zu stellen, um Kapital zu sparen. NN NN.AS wird neben der belgischen KBC KBC.BR als möglicher Bieter gehandelt. Auch die Allianz ALVG.DE habe Interesse gezeigt. Der Münchner Versicherungsriese will allerdings nur in Schaden- und Unfall-Bereich und in der Vermögensverwaltung zukaufen. In Ungarn ist Aegon in der Leben- und der Sach-Sparte aktiv, seit sie 1992 beim damals staatlichen Versicherer Állami Biztosító eingestiegen war.
Aegon, Allianz und NN Group wollten sich nicht äußern, KBC war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.