Investing.com - Die Wall Street wurde am letzten Handelstag der laufenden Woche von einer Meldung aus Washington erschüttert, wonach die Trump-Administration über die Begrenzung US-amerikanischer Investments berät. Das berichtete sowohl Bloomberg als auch CNBC unter Berufung auf eine Person, die mit der Sache vertraut ist. Weitere Details wurden nicht genannt.
Vor der Meldung notierte der Dow Jones knapp 100 Punkte im Minus. Zuletzt wurde der US-Standardindex 80 Punkte im Minus auf 26.822 Zähler gehandelt. Für den Nasdaq 100 geht es um 80 Punkte oder 1 Prozent nach unten. Der S&P 500, der die 500 nach Marktkapitalisierung größten US-Unternehmen umfasst, verliert 0,48 Prozent. Der VIX, das Angstbarometer der Wall Street, schnellte um knapp 10 Prozent in die Höhe. Die hohe Risikoaversion hat Gold wieder deutlicher über die Marke von 1.500 Dollar geschoben.
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Während CNBC von einer Begrenzung aller US-Investments in China sprach, berichtete Bloomberg von einer Begrenzung des Engagements US-amerikanischer Pensionsfonds in China sowie ein Delisting chinesischer Unternehmen an US-Börsen.
Das BAT-Trio, zu dem neben dem E-Commerce-Giganten Alibaba auch Baidu und Tencent zählen, kommen unter die Räder. Alibaba (NYSE:BABA) verliert 5,14 Prozent, Tencent (OTC:TCEHY) 2,48 Prozent und Baidu (NASDAQ:BIDU) 3,9 Prozent.
Ein Stopp der Investitionen in China käme einer Eskalation mit massiven Folgewirkungen gleich. Eine Lösung im Handelsstreit würde damit erneut in weite Ferne, sollten sich die Berichte als wahr herausstellen.
Für 10. Oktober sind die hochrangigen Handelsgespräche geplant. Man darf gespannt sein, ob die Trump-Administration nur Säbelrasseln betreibt oder es ernst meint.
Unterdessen hatte das Fed-Mitglied Harker gegenüber Bloomberg gesagt, dass die Notenbank ihre Bilanzsumme womöglich früher anschwellen lassen müsse als gedacht.
Durch die charttechnische Brille betrachtet befindet sich der Dow Jones mittelfristig immer noch in einem intakten Aufwärtstrend. Kurzfristig würde sich das Chartbild jedoch mit einem Rutsch unter 26.722 Punkte eintrüben, da er damit die Range nach unten hin verlassen würde. Um die Rekordhochs ins Visier zu nehmen, bedarf es zumindest einen Wiederanstieg über 27.078 Punkte.
Sowohl der Russell 2000 als auch der Nasdaq 100 stehen nur noch einen Wimpernschlag von einem Breakout auf der Unterseite entfernt.
von Robert Zach