von Robert Zach
Investing.com - Die steigenden Corona-Neuinfektionen und pessimistische Aussagen Trumps hinsichtlich eines Konjunkturpakets in den USA sorgen beim DAX im Frühhandel für Abwärtsdruck. Gegen 8.20 Uhr notierte der DAX-Future 0,57 Prozent oder 70 Punkte tiefer bei 12.472 Punkten. Das Tagestief liegt bislang bei 12.447 und das Tageshoch bei 12.505. Gestern beendete der deutsche Leitindex den Handel mit Kurseinbußen von mehr als 1,4 Prozent auf 12.557,64 Punkten, den tiefsten Schlusskurs seit dem 25. September.
Der Euro-Stoxx-50-Future verliert gegen 8.23 Uhr 13 Punkte oder 0,41 Prozent auf 3.158 Zähler, während der CAC-40-Future 0,32 Prozent tiefer steht und der IBEX-35-Future 0,23 Prozent einbüßt.
In Deutschland wurden laut dem Robert-Koch-Institut zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie im Frühjahr mehr als 10.000 Corona-Neuinfektionen registriert. Binnen 24 Stunden wurden 11.287 Menschen positiv auf SARS-CoV-2 getestet. Die Zahl der Todesfälle erhöhte sich um 30 auf 9.905.
Die weiter steigenden Corona-Zahlen schüren die Angst vor weiteren Restriktionen, die letztlich die Konjunkturerholung bremsen dürfte. Ablesen lässt sich dies bereits an der Verbraucherstimmung in Deutschland. So teilte das Nürnberger Forschungsunternehmen GfK am Donnerstagmorgen mit, dass das Konsumbarometer per Berichtsmonat November um 1,4 Punkte auf minus 3,1 Zähler gesunken sei.
"Die Furcht steigt vor einem weiteren Lockdown, sollte das Infektionsgeschehen in den kommenden Wintermonaten außer Kontrolle geraten", erklärte GfK-Experte Rolf Bürkl.
In den USA geht das Ringen um ein neuen Konjunkturpaket derweil weiter. Zwar sehen Pelosi und Mnuchin weitere Fortschritte in den Verhandlungen, aber Präsident Trump geht nicht davon aus, dass ein Covid-Hilfspaket noch vor den Wahlen am 3. November beschlossen werden kann. Auf Twitter schrieb er, dass die Demokraten wohl nicht „bereit sein werden, das zu tun, was für unsere großartigen amerikanischen Arbeiter oder unsere wunderbare USA selbst an Stimulus richtig ist.“
Diese Aussagen drückten die Futures in den USA nach unten: der Dow Jones büßte 130 Punkte ein, der S&P 500 verlor 0,48 Prozent und der Nasdaq 100 sank um 0,47 Prozent. Der VIX steht 0,70 Prozent höher.
Gestern Abend war bereits die Abstimmung über ein abgespecktes 500-Milliarden Dollar-Hilfspaket, das vom Mehrheitsführer Mitch McConnell unterstützt wurde, im Senat gescheitert. 51 Mitglieder der Kongresskammer stimmten dafür, während 44 dagegen votierten. Damit das kleine Hilfsprogramm seinen weiteren parlamentarischen Gang nehmen kann, sind 60 Ja-Stimmen erforderlich.
Konjunkturseitig rücken heute die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung in den Fokus. Im Vergleich zur Vorwoche wird mit einer leichten Verbesserung gerechnet. Auch die Folgeanträge sollen sich weiter erholen, bleiben aber auf ungewöhnlich hohem Niveau. Später am Tag werden dann noch die Eigenheimverkäufe sowie die Frühindikatoren vorgelegt.
In Sachen Bilanzsaison gewähren heute AT&T (NYSE:T), Coca-Cola (NYSE:KO), Dow Inc (NYSE:DOW), PulteGroup Inc (NYSE:PHM), Northrop Grumman Corporation (NYSE:NOC), Sirius XM (NASDAQ:SIRI), American Airlines (NASDAQ:AAL), Union Pacific Corporation (NYSE:UNP), Alaska Air (NYSE:ALK), Freeport-McMoran (NYSE:FCX), Quest Diagnostics Incorporated (NYSE:DGX), Intel (NASDAQ:INTC), Mattel (NASDAQ:MAT) und Capital One Financial Corporation (NYSE:COF) einen Blick in ihre Bücher.
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