Investing.com - Nach dem gestrigen Kursminus ist der Dax am Donnerstag vorbörslich leicht im Plus.
Der deutsche Leitindex wird gemäß dem Dax-Future auf 12.405 Punkte taxiert, womit er 0,30 Prozent über seinem Schlusskurs vom Vortag eröffnen würde.
Die positiven Vorgaben von der Wall Street haben die Kurse in Europa und Asien gestützt. Der technologielastige Nasdaq schloss gestern auf einem neuen Rekordhoch. Der S&P 500 stieg während der Handelssitzung auf den höchsten Stand in der Geschichte des markt breiteren US-Indexes.
Der US-Notenbankchef Jerome Powell hatte gestern bei seiner Anhörung vor dem Kongress die Spekulationen an den Märkten an eine Zinssenkung im Juli weiter befeuert. Die Fed werde angemessen handeln, um nachhaltiges Wachstum zu gewährleisten, sagte Powell vor dem Finanzausschuss des Abgeordnetenhauses. Die Aussicht auf weiterhin billiges Geld beförderte die US-Aktienindizes auf neue Rekordhochs.
Bestätigung an eine Zinssenkung am Ende des Monats erhielten die Märkte dann noch vm Sitzungsprotokoll des Offenmarktausschusses der Fed. So hieß es im Protokoll, dass viele Mitglieder eine größere Notwendigkeit für eine Zinssenkung aufgrund gestiegener Risiken sehen. Die "Risiken" für Wachstum und Inflation seien nun nach unten gerichtet.
Die US-Notenbank Fed bereitet die Märkte immer stärker auf einen lockereren geldpolitischen Kurs in der Zukunft vor. Eine Zinssenkung um 25 Basispunkte am Ende Juli gilt gemäß dem von Investing.com entwickelten FedWatch-Tool als ausgemachte Sache. Die Wahrscheinlichkeit für eine Absenkung um 50 Basispunkte sprang nach der Powell-Anhörung vor dem US-Kongress von 0 auf 23 Prozent an.
Der Dax konnte nur kurz von dem Kursfeuerwerk profitierten, da Indexschwergewichte wie Daimler (DE:DAIGn), Continental (DE:CONG), E.ON (DE:EONGn), Münchener Rück (DE:MUVGn), Volkswagen (DE:VOWG), SAP (DE:SAPG) und Adidas (DE:ADSGN) allesamt deutliche Kurseinbußen hinnehmen mussten.
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Heute im Fokus stehen die Verbraucherpreise sowie die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung aus den USA. Am Nachmittag wird außerdem Notenbankchef Powell erneut vom Kongress befragt. Am Abend werden sich dann noch weitere Fed-Mitglieder zur Geldpolitik äußern, darunter Williams, Bostic, Barkin, Quarles und Kashkari.