Investing.com - Heute nach US-Börsenschluss legt Baidu (NASDAQ:BIDU) sein Zahlenwerk vor. Das Papier des chinesischen Suchmaschinenriesen kollabierte zuletzt auf den tiefsten Stand seit Juli 2013.
Vor der Bekanntgabe der Quartalszahlen erholt sich der ADR (American Depositary Share) aber kräftig. In der Spitze schnellte das Papier um mehr als 7 Prozent in die Höhe. Zuletzt wechselte es für 104,29 Dollar den Besitzer und war damit 7,75 Prozent teurer als am Freitag.
Die chinesische Wirtschaft hatte sich in den vergangenen Monaten aufgrund des Handelskonflikts mit den USA kontinuierlich verlangsamt. Das hatte die zuvor sprudelnden Einnahmen im Online-Werbegeschäft der chinesischen Suchmaschine wer getroffen.
In der Konsequenz hatte Baidu zum ersten Mal seit seiner Börsennotiz 2005 im Quartal einen Verlust geschrieben. Zudem hatte das chinesische Google (NASDAQ:GOOGL) einen schwächer als erwarteten Umsatz für das zweite Quartal in Aussicht gestellt.
Im Vergleich zum Vorjahresquartal verlangsamte sich das Umsatzwachstum um mehr als 30 Prozent auf nur noch 9 Prozent.
Wegen der schwachen Quartalszahlen und dem miserablen Ausblick kollabierte die Baidu-Aktie seit Jahresanfang in der Spitze um mehr als 40 Prozent.
Für das zweite Quartal erwarten Wall Street-Analysten den ersten Umsatzrückgang im Vorjahresvergleich seit dem Schlussquartal 2016. Die von Investing.com befragten Marktanalysten rechnen mit einem Umsatz von 25,97 Milliarden Yuan (Vorjahresquartal 27,52 Milliarden Yuan). Der Gewinn je ADR wird auf 6,56 Yuan geschätzt (Vorjahresquartal 21,06 Yuan).
Um die nächste Wachstumsphase zu beginnen, investiert Baidu kräftig in neue Geschäftsfelder. Während in Europa und in den USA der Markt von Sprachassistenten von Google und Amazon (NASDAQ:AMZN) dominiert wird, konzentriert sich Baidu auf den chinesischen und japanischen Markt. Mit seinem DuerOS als Betriebssystem hat Baidu bereits einen weltweiten Marktanteil von 16 Prozent am Smart-Speaker-Markt. Amazon kommt auf 22,1, Google auf 16,8 Prozent.
Gleichzeitig will Baidu die Vorherrschaft im Bereich der KI (Künstlichen Intelligenz) erobern. Zuletzt hatte der Internetkonzern eine neue Version von Apollo vorgestellt, einer Plattform für autonomes Fahren, mit der er das "Android für die Industrie des autonomen Fahrens" werden will.
Problem an der ganzen Sache ist jedoch, dass die Projekte in naher Zukunft die Ertragslage von Baidu nicht sonderlich aufhellen dürften.