Investing.com - Nach der kräftigen Rallye vom Vortag dürfte der Dax mit leichten Zugewinnen in den Handel starten. Die Hoffnung auf ein Konjunkturpaket der Bundesregierung im Falle einer Rezession sowie die Spekulationen auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik durch die Europäische Zentralbank (EZB) im September und die sanfteren Töne Trumps im Handelskonflikt mit China stimmen die Anleger wieder etwas positiver. Im Fokus nun das Jackson Hole Symposium, das am Donnerstag beginnt.
Der Dax (Dax Future) wird vorbörslich mit einem Plus von 0,23 Prozent auf 11.715 Punkten taxiert. Gestern legte der deutsche Leitindex um 152 Punkte oder 1,32 Prozent zu. Dabei hatte er sogar seine 200-Tage-Linie, die aktuell bei 11.621 Punkten liegt, zurückerobert. Diese Glättungslinie gilt unter Charttechnikern als besonders wichtig.
"Eine mögliche Gegenbewegung hat gestartet", schreibt Martin Utschneider von der Privatbank Donner & Reuschel in einer täglichen Kundennotiz. "Technisch bleibt das Setup relativ simple. Kurse über 11.621 sprechen für eine Gegenbewegung in Richtung 12.400. Erstes Ziel sollte die 11.844 sein. Kurse unter 11.621 mahnen zur Vorsicht", sagte der Charttechniker.
Für die Finanzmärkte relevante Daten stehen heute nicht auf der Agenda. Am Dienstagmorgen stehen die Erzeugerpreise aus Deutschland im Fokus. Von Investing.com befragte Volkswirte rechnen per Juli mit einem jährlichen Preisdruck von 1,0 Prozent, nach 1,2 Prozent zuvor. In den USA gehen die Blicke auf das Redbook, das die Umsatzentwicklungen von großen US-Einzelhändlern beschreibt.
Vor dem Startschuss des Jackson Hole Symposiums im US-Bundesstaat Wyoming, bei dem sich wichtige Geldpolitiker und Wirtschaftswissenschaftlicher versammeln, dürften sich die Märkte relativ ruhig verhalten.
Das Highlight des Treffens ist sicherlich die Rede des Fed-Vorsitzenden Jay Powell am Freitag, aber auch andere Debatten, die auch nur annähernd das Thema Zinsen betreffen, können stärkere Marktbewegungen auslösen, insbesondere da am Markt eine Zinssenkung der Fed im September als ausgemacht gilt.
Gestern hatte US-Präsident Donald Trump erneut die Fed für ihre Zinspolitik getadelt und forderte eine Zinssenkung um mindestens 100 Basispunkte. Gleichzeitig brachte er eine Neuauflage der quantitativen Lockerung ins Spiel. "Wenn das passieren würde, würde es unserer Wirtschaft noch besser gehen, und die Weltwirtschaft würde deutlich und rasch verbessert werden – gut für alle!", schrieb er auf Twitter.
Trump will mit seinen wiederholten Attacken auf die Fed und der Forderung nach einer lockeren Geldpolitik den starken Dollar schwächen, um die Unternehmensgewinne und damit die Wirtschaft zu stimulieren.