Investing.com - Der Ölpreis hat sich am Donnerstag nach unten bewegt, obwohl es gestern positive US-Vorratsdaten gegeben hatte, da das Protokoll der letzten geldpolitischen Sitzung der Federal Reserve den US-Dollar ansteigen ließ.
Der Aprilkontrakt auf Öl der US-Sorte West Texas Intermediate WTI war um 09:20 MEZ 63 US-Cent oder etwa 1,02% billiger und wurde um zu 61,05 USD gehandelt, seinem tiefsten Kurs seit dem 15. Februar.
Außerdem verbilligte sich Brent zur Lieferung im April an der Warenterminbörse ICE in London um 55 US-Cent oder etwa 0,84% auf 64,87 USD das Fass.
Das Protokoll der geldpolitischen Fed-Sitzung im Januar, das gestern veröffentlicht wurde, zeigte, dass die Bankvertreter das anziehende Wirtschaftswachstum und die steigende Inflation als Grund ansehen, die Zinssätze weiter graduell anzuheben.
Die Nachricht gab der US-Währung breite Unterstützung, trotz fortdauernde Sorgen über das Haushaltsdefizit in den USA, das in 2019 auf fast 1 Billionen USD klettern soll, nachdem die Unternehmenssteuern stark gesunken sind und ein großes Infrastrukturprogramm angekündigt wurde.
Der US-Dollarindex, welcher den Kurs des Dollars gegenüber einem Korb aus sechs anderen Leitwährungen verfolgt, lag kaum verändert auf einem Eineinhalb-Wochenhoch von 90,09.
Eine festere US-Währung belastet häufig die Kurse von in Dollar gehandelten Rohstoffen.
Die Ölhändler schienen auch Daten vom American Petroleum Institute beiseite zu schieben, das am Mittwochabend berichtet hatte, dass die amerikanischen Rohölbestände in der Woche zum 16. Februar um 907.000 Fass gefallen sind, während eine Zunahme um 1,3 Millionen Fass erwartet worden war.
Die Marktteilnehmer warten nun auf die amtlichen Daten von der US-Energieinformationsagentur, die am Donnerstagabend erscheinen sollen.
Beide Berichte werden einen Tag später als üblich veröffentlicht, da der Montag in den USA ein Feiertag war.
Befürchtungen, dass die steigende Ölförderung in den USA, die die Anstrengungen der Opec zum Abbau der Überversorgung am Markt ins Leere laufen lassen könnten, haben in jüngster Zeit die Gewinne am Ölmarkt systematisch limitiert.
Die Organisation Erdölexportierender Länder (Opec) hatte sich mit einigen von Russland angeführten Ölexporteuren außerhalb der Opec im Dezember geeinigt, ihre Förderbeschränkungen für weitere neun Monate bis Ende 2018 zu verlängern.
Der Deal zur Verminderung der Ölförderung um 1,8 Mio Fass am Tag war im letzten Winter von der Opec, Russland und neun weiteren Ölstaaten ins Leben gerufen worden. Das Abkommen sollte im März 2018 auslaufen, ist aber schon einmal verlängert worden.
Im weiteren Energiehandel sind die Benzinfutures um 0,31% auf 1,746 USD die Gallone gesunken, während sich US-Erdgas um 0,26% auf 2,652 USD pro MBTU (million British thermal units) verbilligte.