Berlin (Reuters) - Nach dem bundesweiten Streik am Montag sind die Deutsche Bahn und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) in Berlin zu neuen Tarifverhandlungen zusammengekommen.
"Wir werden die Tarifverhandlungen jetzt fortsetzen mit dem festen Willen, am Verhandlungstisch ein Ergebnis zu erzielen", sagte EVG-Verhandlungsführerin Regina Rusch-Ziemba vor Beginn der Gespräche am Dienstag. Für die Bahn sprach Verhandlungsführer Martin Seiler von einem guten Signal, dass man wieder am Verhandlungstisch sitze, denn nur dort könnten Lösungen geschaffen werden. "Wir gucken jedenfalls zuversichtlich nach vorne und sind mit dem festen Willen zur Einigung hierhergekommen", sagte er. Wichtig sei, dass sich beide Seiten aufeinander zu bewegten.
Die Gewerkschaft hatte die Tarifverhandlungen am Wochenende für gescheitert erklärt, nachdem die Bahn die seit zwei Monaten laufenden Gespräche vertagen wollte. Mit einem rund vierstündigen Ausstand am Montagmorgen hatte die EVG ihrer Forderung nach mehr Geld und besseren Arbeitsbedingungen beim Staatskonzern Nachdruck verliehen.
Die Bahn hatte der EVG eigenen Angaben zufolge ein Paket von rund sieben Prozent angeboten. Teil sei eine Lohn-Erhöhung von insgesamt 5,1 Prozent in zwei Stufen und eine Einmalzahlung in Höhe von 500 Euro. Anstelle der zweiten Stufe sollte den Mitarbeitern, wie im letzten Tarifvertrag, die Wahl zu mehr Freizeit gegeben werden. Außerdem sei vorgesehen gewesen, dass der Arbeitgeberbeitrag zur betrieblichen Altersvorsorge um 1,1 Prozent steigt. Die EVG verlangt 7,5 Prozent mehr Lohn und Verbesserungen bei den Arbeitsbedingungen.
Parallel zu den Gesprächen mit der EVG führt die Bahn auch Verhandlungen mit der kleineren Lokführergewerkschaft GDL. Die am Vormittag begonnenen Gespräche mit der GDL in Eisenach seien auf einem guten Weg, man komme gut voran, sagte Seiler. Er sei zuversichtlich, dass es dort zu einem Ergebnis komme.