Berlin (Reuters) - Menschen in Ostdeutschland haben ein größeres Risiko in Armut zu rutschen als im Westen.
Regional war die sogenannte Armutsgefährdungsquote 2018 in Bayern (11,7 Prozent) und Baden-Württemberg (11,9 Prozent) am niedrigsten und in Bremen (22,7 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (20,9 Prozent) am höchsten, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag zum Mikrozensus mitteilte. Der Wert für die neuen Länder (einschließlich Berlin) liegt im Schnitt bei 17,5 Prozent und damit höher als im früheren Bundesgebiet (ohne Berlin) mit 15,0 Prozent und auch höher als der Bundesdurchschnitt von 15,5 Prozent.
Als armutsgefährdet gilt, wer über weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens verfügt. 2018 lag dieser Schwellenwert für eine alleinlebende Person in Deutschland bei 1035 Euro im Monat, für zwei Erwachsene mit zwei Kindern unter 14 Jahren bei 2174 Euro.
Alleinerziehende und ihre Kinder haben das höchste Armutsrisiko: Hier waren 2018 rund 40,4 Prozent im Westen und 44,5 Prozent im Osten (einschließlich Berlin) armutsgefährdet. Doch die regionalen Unterschiede sind sehr groß. Während in Berlin gut 34 Prozent dieser Personen von Armut bedroht waren, traf dies in Mecklenburg-Vorpommern auf fast 57 Prozent zu.