Investing.com - Der US-Dollar wurde am Freitagmorgen in Europa auf breiter Front mit Verlusten gehandelt, angesichts zunehmender Erwartungen, dass die Federal Reserve die Zinsen wird senken müssen, um die US-Konjunktur zu stützen und die Schäden durch den eskalierenden Handelskrieg mit China auszugleichen.
Im verarbeitenden Gewerbe lief es im Mai so schlecht wie seit fünf Jahren nicht mehr, während die Verkaufszahlen von neugebauten Wohnungen im April um 6,9% gefallen sind, was ein ominös schlechter Start in die Frühlingsverkäufe ist. Die Daten kamen im Anschluss an ähnlich schwache Daten aus den Unternehmen in Japan und Europa. Hinzu kommt eine Warnung des Internationalen Währungsfonds vor den Gefahren des an Breite gewinnenden Handelskriegs zwischen den beiden größten Wirtschaftsmächten der Welt.
"Die Märkte preise eine Zinssenkung ein, da der Schaden durch die gespannten Handelsbeziehungen größer sein dürfte als gedacht, auch wenn die Fed sich dazu bislang in Schweigen hüllt," sagte Yukio Ishizuki, Devisenanalyst bei Daiwa Securities, der Nachrichtenagentur Reuters.
Der Yuan war in der Nacht stabil gewesen, was Befürchtungen abbaute – zumindest für jetzt - dass China es seiner Währung erlauben könnte zu fallen, um den wirtschaftlichen Schock durch die höheren und breiteren US-Importzölle auszugleichen.
Die Stimmung wurde marginal besser nach Kommentaren von US-Präsident Trump zum Telekomausrüster Huawei, als er sagte, es sei “möglich, dass Huawei in das Handelsabkommen einbezogen werden könnte,” obwohl es “sehr gefährlich ist, vom Standpunkt der Sicherheit gesehen”.
Um 09:00 MEZ hatten der Euro und das britische Pfund beide gegenüber dem Dollar aufgeholt, was die Gemeinschaftswährung auf den Weg bringt, die Woche mit einem Zugewinn von fast 0,5% gegenüber der US-Währung zu beenden. Das Pfund allerdings steht immer noch vor einem Wochenverlust, was vor allem am Anstieg der politischen Volatilität in Großbritannien liegt.
Premierministerin Theresa May soll noch heute ein Datum für ihren Rücktritt bekanntgeben, nach einem Treffen mit Abgeordneten aus ihrer Partei. Es sieht so aus, als werde sie lang genug im Amt bleiben, um Donald Trump zu Empfang, der das Vereinigte Königreich vom 3. bis 5. Juni besuchen wird.
Der US-Dollarindex, der die Stärke der amerikanischen Währung gegenüber sechs anderen Leitwährungen abbildet, lag auf 97,627, nachdem er am Donnerstag die meiste Zeit über 98 gelegen hatte.
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