Investing.com - Die letzte volle Handelswoche in 2019 wird voraussichtlich eine aufregende sein, da die Achterbahn bei den Handelsgesprächen trotz der Ankündigung eines „Phase-Eins“-Vertrags zwischen den USA und China noch immer nicht zu Ende ist. Der Brexit-Prozess könnte nach dem Erdrutschsieg der konservativen Partei des britischen Premierministers Boris Johnson in die Endphase gehen und die geldpolitischen Erklärung der Bank von England am Donnerstag könnte den Anlegern mehr Klarheit über ihre Sicht auf die Konjunktur verschaffen. Auftritte von Vertretern der Federal Reserve und neue Konjunkturdaten aus den USA und der Eurozone runden die Kalenderwoche ab. Folgendes sollten Sie wissen, um informiert in die neue Woche zu gehen.
1. Handelsdrama geht weiter
China gab am Sonntag bekannt, zusätzliche Zölle auf einige US-Waren ausgesetzt zu haben, die am 15. Dezember eingeführt werden sollten, nachdem die beiden größten Volkswirtschaften der Welt am Freitag ein "Phase-1" -Handelsabkommen vereinbart hatten.
Die Abmachung, Gerüchte und Leaks, die die globalen Märkte seit Monaten auf eine Achterbahnfahrt geschickt hatten, senkt einige US-Zölle im Austausch für das, was US-Vertreter als großer Sprung bei den chinesischen Käufen von amerikanischen Agrarprodukten und anderen Gütern bezeichneten. Aber keine Seite hat spezifische Details über die Menge an US-Agrargütern angeboten, zu deren Kauf sich Peking bereit erklärt hat.
Während US-Präsident Donald Trump den sofortigen Beginn der "Phase-2" -Handelsgespräche ankündigte, machte Peking deutlich, dass der Übergang zur nächsten Phase der Handelsverhandlungen von der Umsetzung der ersten Phase abhängen werde.
2. Brexit-Nebel löst sich auf
Der umfassende Wahlsieg der konservativen Partei von Premierminister Boris Johnson hat den Weg für den Austritt Großbritanniens aus der EU am 31. Januar freigemacht. Dieser Prozess könnte nach der Eröffnung des Parlaments mit der Rede der Königin am Donnerstag beginnen. In der Rede der Königin werden alle Gesetze detailliert aufgeführt, die die Regierung im kommenden Jahr zu verabschieden plant.
Kabinettsminister Michael Gove sagte am Sonntag, dass die oberste Priorität der Regierung darin bestehe, die Europäische Union am 31. Januar zu verlassen und bis Ende nächsten Jahres ein neues Handelsabkommen mit der EU zu sichern.
Währenddessen wird die BoE am Donnerstag erstmals Gelegenheit haben, sich zur Lage nach den Wahlen zu äußern. Die Anleger werden auf eine mögliche Verschiebung ihrer Einschätzungen zur Inflation, zur Konjunktur und zu den Zinsaussichten für 2020 achten.
3. Fed-Redner
Die Anleger werden in den kommenden Tagen auf die Äußerungen mehrerer Fed-Vertreter warten, nachdem die US-Notenbank letzte Woche einstimmig dafür gestimmt hatte, die Zinssätze unverändert stehen zu lassen. Sie signalisierte darüber hinaus, dass auch in 2020 keine Veränderungen geplant sind. Fed-Chef Jerome Powell erklärte, dass die Bank die wirtschaftliche Lage weiter als positiv einschätze.
Dallas Fed Präsident Robert Kaplan, New York Fed Präsident John Williams und Eric Rosengren von Boston Fed werden sich alle am Dienstag öffentlich zu Wort melden. während Chicago Fed Präsident Charles Evans am Tag darauf eine Rede halten wird.
4. US-Konjunkturdaten
Im US-Konjunkturkalender gibt es neue Daten zur Industrieproduktion, dem Wohnungsmarkt, der Verbraucherstimmung, den Individualeinkommen und -ausgaben sowie einen weiteren Blick auf das BIP vom dritten Quartal.
“Die Hauptthema dürfte weiterhin eine Rezession im verarbeitenden Gewerbes sein, was auf die Unsicherheit zurückzuführen ist, die durch Handelskriege in Kombination mit einer schwachen globalen Nachfrage und einem starken Dollar verursacht wurde, auch wenn die Rückkehr von etwa 50.000 General Motors (NYSE:GM) Arbeitern nach dem Ende ihres jüngsten Streiks zu einer Erholung der Produktion im Automobilbau führen werden“, sagten Analysten von ING.
5. Kann Deutschland eine Rezession im vierten Quartal vermeiden?
Erste Anhaltspunkte dafür, ob die größte Volkswirtschaft der Eurozone in Deutschland eine Rezession im vierten Quartal vermeiden kann, werden am Montag hereinkommen, wenn die vorläufigen Daten zu den Einkaufsmanagerindizes für November veröffentlicht werden.
Die Konjunkturumfragen, die ein wichtiges Barometer für die wirtschaftliche Lage sind, folgen auf den Citi-Index der Konjunkturüberraschungen, der gezeigt hatte, dass die Konjunkturdaten aus dem Euroraum die Konsensusschätzung so stark wie seit Februar 2018 nicht mehr übertreffen. Die letzte Überraschung war ein Anstieg der deutschen Exporte um 1,2% im Oktober, der den Prognosen einer Kontraktion trotzte.
Es besteht große Hoffnung, dass die Exporte und der private Konsum, die Deutschland vor der Rezession bewahrt haben, stabil bleiben werden. Die Einkaufsmanagerindizes des Vormonats hatten allerdings klargemacht, dass das verarbeitende Gewerbe im gesamten Block weiterhin stark schrumpft.
-- Dieser Report entstand unter Mitwirkung von Reuters.
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