Investing.com - Dallas Federal Reserve Bank (Fed) Präsident Robert Kaplan erwartet, dass die US-Wirtschaft im nächsten Jahr angesichts der Coronavirus-Krise um 4,5% schrumpfen werde. Die Arbeitslosenquote könnte derweil im Jahr 2021 auf "8% bis 9%" zurückgehen, betonte er.
Die US-Wirtschaft war im Zuge der Corona-Krise in noch nie da gewesenem Ausmaß eingebrochen: Das Bruttoinlandsprodukt sank im Zeitraum zwischen April und Juni auf das Jahr gerechnet um 32,9 Prozent. Es war der stärkste Einbruch seit Beginn der Datenreihe im Jahr 1947. Im Vergleich zum Vorquartal sank die Wirtschaftsleistung um 9,5 Prozent.
Laut Nowcast, der Echtzeit-Schätzung, der Federal Reserve Bank of New York, ist die US-Wirtschaft im dritten Quartal 2020 im Vergleich zum Vorquartal um 14,78 Prozent (14,8 Prozent gerundet) gewachsen.
"Das Auslaufen der Arbeitslosenunterstützung macht diese Phase für Arbeitnehmer mit niedrigerem Einkommen, die ihren Arbeitsplatz verloren haben, zu einer harten Zeit", so Kaplan. Er fügte hinzu, dass sich die Verbraucherausgaben in den USA auf einem bestimmten Niveau eingependelt hätten, wenngleich die Amerikaner ihr Konsumverhalten umgestellt hätten.
Die Stimmung der US-Verbraucher hellte sich im August trotz der Welle von Corona-Infektionen leicht auf. Das von der Uni-Michigan ermittelte Verbrauchervertrauen (vorläufig) stieg leicht um 0,3 Punkte oder 0,4 Prozent auf 72,8 Punkte. Im Vergleich zum Vorjahresmonat steht der Index noch immer 18,9 Prozent tiefer. Von Investing.com befragte Volkswirte hatten mit einem Wert von nur 72,0 gerechnet.
"Der marginale Anstieg des Verbrauchervertrauens Anfang August unterstreicht die Botschaft der hochfrequenten Indikatoren, dass die negativen Auswirkungen des Auslaufens der zusätzlichen Arbeitslosenunterstützung in Höhe von 600 US-Dollar Ende Juli bisher durch den rückläufigen Trend bei neuen Corona-Fällen ausgeglichen wurde", sagte Michael Pearce, US-Ökonom bei Capital Economics.