Die Viruskrise hat auch am Donnerstag wieder die Märkte beunruhigt: Der Dow Jones Industrial verlor fast 1200 Punkte und schloss unter der Marke von 26 000 Punkten auf dem tiefsten Stand seit August 2019.
Nachdem der Wall-Street-Index seine frühen Verluste im Handelsverlauf hatte eindämmen können, setzte in der letzten Handelsstunde ein neuer Abwärtssog ein. Mit minus 4,42 Prozent auf 25 766,64 Punkte beendete der Dow den Tag. Seit seinem Rekordhoch vor rund zwei Wochen ist der US-Leitindex inzwischen um knapp 13 Prozent abgesackt. Allein seit Wochenbeginn sind es etwas mehr als 11 Prozent.
Der marktbreite S&P 500 büßte an diesem Donnerstag ebenfalls 4,42 Prozent auf 2978,76 Punkte ein. Der technologielastige Nasdaq 100 sackte um 4,93 Prozent auf 8436,67 Zähler ab.
Dax fiel zwischenzeitig auf niedrigsten Stand seit MonatenAuch der Dax wurde wieder auf Talfahrt geschickt. Der deutsche Leitindex büßte am Donnerstag am Ende 3,19 Prozent auf 12 367,46 Punkte ein, nachdem er zwischenzeitlich um 4,4 Prozent abgesackt und so auf den niedrigsten Stand seit Oktober gefallen war. US-Präsident Donald Trump war es in einer Rede nach Einschätzung von Händlern nicht gelungen, die Märkte zu beruhigen.
Die Verluste des Dax seit Donnerstag vergangener Woche summieren sich mittlerweile auf rund 10 Prozent. Der MDax der mittelgroßen deutschen Börsenwerte fiel am Donnerstag um 3,43 Prozent auf 26 196,77 Punkte.
IWF appelliert an WeltgemeinschaftLaut Internationalem Währungsfonds ist es noch zu früh für eine präzise Prognose. Aber die Organisation fordert die betroffenen Staaten dazu auf, sich besser abzusprechen.
IWF-Sprecher Gerry Rice sagt, "wir werden wahrscheinlich unsere weltweiten Wachstumsprognosen in unserem Ausbilck auf die Weltwirtschaft im April nach unten korrigieren. Falls mit strengeren Maßnahmen auf das Virus reagiert wird, wäre eine koordinierte und abgestimmte Handlung der internationalen Gemeinschaft begrüßenswert."
Europäische WirtschaftDie europäische Union wägt ihren Handlungsspielraum ab. Brüssel braucht mehr Zeit, um die wirtschaftlichen Auswirkungen auszuwerten. Allerdings denkt die EU bereits über Maßnahmen nach, um besonders betroffene Sektoren zu unterstützen.
EU-Binnenmarkt-Kommissar Thierry Breton sagt, "wir sehen einige Bereiche, die stärker als andere betroffen sind, unter Druck. Wie die Tourismusbranche, die die Auswirkungen seit zwei Monaten spürt."
Deutsche WirtschaftDeutschland denkt derzeit über ein Stimulierungsprogramm nach, das Steuererleichterungen vorsieht, falls die Coronavirus-Epidemie die deutsche Wirtschaft weiter schwächt. Die größte europäische Wirtschaftsmacht hängt massiv von Exporten ab, China gehört zu Deutschlands größten Absatzmärkten.