Washington (Reuters) - Die USA erhöhen rund eine Woche vor dem Treffen von Präsident Donald Trump mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping im Handelsstreit den Druck auf die Regierung in Peking.
China habe seine unfairen, untragbaren und wettbewerbsverzerrenden Praktiken nicht grundlegend geändert, sagte der Handelsbeauftragte Robert Lighthizer. Die bisherigen US-Strafzölle hätten China nicht zum Einlenken bewegt. Peking unterstütze weiter den Diebstahl geistigen Eigentums und zwinge US-Unternehmen, ihr Technologie-Know-how an chinesische Firmen weiterzugeben.
Xi und Trump wollen am Rande des G20-Gipfels Ende November und Anfang Dezember in Argentinien über den Konflikt sprechen. Die beiden größten Wirtschaftsmächte der Welt überziehen sich seit Monaten mit milliardenschweren Strafzöllen und Trump hat mit einer weiteren Verschärfung der Importabgaben gedroht. Er stört sich vor allem am großen Handelsdefizit mit China und hat mehrfach beklagt, sein Land werde von der Volksrepublik über den Tisch gezogen.
Ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums erklärte am Mittwoch in Reaktion auf Lighthizers Vorwürfe von Dienstagabend, die Volksrepublik habe sich schon im September ausführlich dazu geäußert. "Ich empfehle den USA, das genau zu lesen." Kern der wirtschaftlichen Kooperation beider Länder sei gegenseitiger Nutzen. Dass es dabei Reibereien gebe, sei normal. "Wesentlich ist aber ein Dialog auf Basis gegenseitigen Respekts, Gleichwertigkeit und Aufrichtigkeit."
An den Finanzmärkten weltweit sorgt der Streit seit Monaten für Unruhe. Erst am Dienstag hatte die Bundesbank erklärt, der Disput werde das Wachstum in den USA, China und anderen Ländern bremsen. Am Mittwoch senkte die Industriestaaten-Organisation OECD ihre Prognose für das Wachstum der Weltwirtschaft im nächsten Jahr und verwies dabei auch auf den Handelsstreit. Der Konflikt hatte am Wochenende auch den Wirtschaftsgipfel des Asien-Pazifik-Raums überschattet.