Brüssel (Reuters) - Die Ministerpräsidenten Irlands und Luxemburgs haben Ankündigungen britischen Konservativer widersprochen, erneut mit der EU über den Brexit-Austrittsvertrag verhandeln oder das Austrittsdatum verschieben zu können.
Es gebe im Kreis der EU-Regierungen eine "enorme Gegnerschaft" gegen eine erneute Verschiebung des Austrittsdatums Ende Oktober, sagte der irische Ministerpräsident Leo Varadkar am Donnerstag vor dem EU-Gipfel in Brüssel. Vorstellbar sei dies höchstens im Falle von Neuwahlen oder eines zweiten Brexit-Referendums in Großbritannien. "Was es nicht geben wird, ist eine Verschiebung für weitere Verhandlungen." Wenn Boris Johnson der nächste britische Ministerpräsident werden sollte, müsse er das von Theresa May ausgehandelte Abkommen mit der EU übernehmen, sagte Luxemburgs Ministerpräsident Xavier Bettel.
Johnson lag am Donnerstag im Rennen um die Nachfolge Mays auch in der vorletzten Auswahlrunde vorn. Der frühere Außenminister vereinigte am Donnerstag 157 Stimmen auf sich. Johnson hatte beim Brexit zuletzt eine harte Haltung gegenüber der Europäischen Union (EU) angekündigt.