Investing.com - Hier sind die fünf wichtigsten Dinge, die man über die Finanzmärkte am heutigen Dienstag, dem 12. März, wissen sollte:
1. Britisches Parlament stimmt über Mays neues Brexit-Abkommen ab
Die Mitglieder des britischen Parlaments werden am Dienstag darüber abstimmen, ob sie den neuen Brexit-Deal der Premierministerin Theresa May annehmen oder ablehnen werden, bevor am 29. März die Frist zum Verlassen der Europäischen Union abläuft.
In einem letzten Versuch die skeptischen Brexit-Befürworter von ihrem Deal zu überzeugen, hat May, wie sie sagte, rechtlich bindende Zusagen von der EU zum umstrittensten Teil des Deals, dem sogenannten irischen Backstop, einem Rückversicherungsabkommen, das die irische Grenze offenhalten wird, egal wie der Rest der Beziehungen zwischen dem Königreich und der EU aussehen wird.
Die britischen Abgeordneten, die am 15. Januar mit 432 zu 202 Stimmen gegen das von ihr ausgehandelte Übergangsabkommen gestimmt hatte, studierten am Dienstag die Zusagen mit ihren Anwälten. Der Hauptjustiziar der Regierung, Geoffrey Cox, wird um 20:00 MEZ vor der Abstimmung seine Meinung abgeben.
Sollten die Parlamentarier Mays Deal ablehnen, dann hat sie für Mittwoch eine Abstimmung zur Frage versprochen, ob der EU-Austritt ohne ein Übergangsabkommen durchgezogen werden soll (der sogenannte 'no-deal' Brexit). Sollte das Parlament auch hier nein sagen, dann sollen die Abgeordneten entscheiden, ob sie eine begrenzte Verzögerung des Austritts beantragen wollen.
Das Pfund stand um 10:45 MEZ auf 1,3230 USD, um 0,6% höher, was seine Gewinne der letzten zwei Tage auf über 1,5% bringt, als Hoffnungen aufkeimen, dass ein chaotischer harter Brexit vermieden werden kann.
2. US-Inflationsdaten in Kürze
Das US-Handelsministerium wird am heute um 13:30 MEZ die Inflationsdaten für die Verbraucherpreise im Februar herausgeben.
Die Verbraucherpreise sollen im vergangenen Monat um 0,2% gestiegen sein, so die Schätzungen, während sie im Januar stagnierten. Auf Jahressicht soll der Verbraucherpreisindex um 1,6% gestiegen sein, genau wie im Monat zuvor.
Für die Kerninflation, die Lebensmittel und Treibstoffe außen vor lässt, wird für den letzten Monat ein Anstieg um 0,2% vorhergesagt und um 2,3% für das letzte Jahr.
Daten vom Montag zeigten, dass die US-Einzelhandelsumsätze im Januar moderat gestiegen sind, angeschoben durch vermehrte Käufe von Baumaterialien und Einzelausgaben.
3. Boeing-Krise eskaliert
Mit Singapur und Australien haben am Dienstag zwei weitere Länder der Boeing 737 MAX den An- und Abflug von ihren Flughäfen untersagt, nachdem das neueste Modell des US-Flugzeugherstellers von einem zweiten tödlichen Absturz, weniger als fünf Monate nach dem ersten, verwickelt war.
Fast 40% der weltweiten Flugzeugflotte von 371 Boeings des Typs 737 MAX bleibt mittlerweile am Boden, so die Branchenpublikation Flightglobal, so auch die 97 Jets in China, dem größten Markt für den Typ.
Die Befürchtungen haben Milliarden Dollars des Marktwerts des größten Flugzeugherstellers der Welt in Rauch aufgehen lassen.
Boeing (NYSE:BA) Anteile lagen im vorbörslichen Handel 1,8% tiefer. Am Montag hatten sie den Handel um 5% im Minus beendet.
4. Wall Street vor Kursgewinnen
Die Futures auf US-Aktienindizes wurden mit leichten Aufschlägen gehandelt, als die Wall Street sich anschickt, die starken Zugewinne von gestern auszubauen.
Der technologielastige Nasdaq 100 Futures stieg um 22 Punkte oder rund 0,3%, der S&P 500 Futures legte um 6 Punkte oder etwa 0,2% zu, während der Bluechip Dow Futures um 25 Punkte oder 0,1% höher stand.
Die vorbörslichen Kursbewegungen kommen, nachdem US-Aktien am Montag angeführt vom Technologiesektor auf breiter Front nach oben geschossen waren und damit eine Serie von fünf Verlusttagen hinter sich brachten.
Auf der anderen Seite gaben europäische Aktien ein gemischtes Bild ab, als der FTSE in London vor der Brexit-Abstimmung von dem festeren Pfund belastet wird.
Zuvor waren die Märkte in Asien auf breiter Flur gestiegen. Der japanische Nikkei Aktienindex sprang um 1,8% in die Höhe, während der Shanghai Composite mehr als 1% hinzugewann.
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5. Ölvorratsdaten von API
Der US-Branchenverband American Petroleum Institute wird heute um 22:30 MEZ seinen Report für die Woche zum 8. März veröffentlichen, der den Erwartungen nach, eine Zunahme der Ölvorräte um etwa 2,8 Millionen Fass zeigen wird.
Futures auf Rohöl der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) verteuerten sich um 59 US-Cent oder rund 1% auf 57,38 USD das Fass.
Unterdessen stiegen die Futures auf den internationalen Benchmark Brent um 67 US-Cent oder 1% auf 67,25 USD das Fass.
Die Händler verwiesen auf die anhaltende politische und wirtschaftliche Krise im lateinamerikanischen OPEC-Mitglied Venezuela als eine der Triebkräfte hinter den steigenden Ölpreisen.
Venezuelas Kongress, der sich in der Hand der Opposition befindet, erklärte am Montag einen "Alarmzustand" wegen eines fünf Tage andauernden Stromausfalls, der die Ölexporte des Landes zu Erliegen brachte und Millionen von Einwohnern auf der Suche nach Lebensmitteln und Wasser ließ.
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Investing.com / Reuters
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