Rom (Reuters) - Italiens Wirtschaft dürfte nach Einschätzung von Experten im laufenden zweiten Quartal wieder schrumpfen.
Die Wahrscheinlichkeit für ein solches Szenario sei "relativ hoch", teilte das Statistikamt des Landes am Donnerstag mit. Die drittgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone hatte sich erst im ersten Quartal mit einem Mini-Wachstum von 0,1 Prozent aus der Rezession gekämpft. Auch im Gesamtjahr 2019 wird nicht mit einer großen Dynamik gerechnet. Das Statistikamt geht von 0,3 Prozent Wachstum aus, die Regierung in Rom von 0,2 Prozent.
Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte hatte zuvor in einem Brief an die EU-Partner dennoch ein positives Bild der Lage gezeichnet, obwohl die EU-Kommission wegen der Haushaltspläne der populistischen Regierung mit Strafen droht. Italien wolle eine Konfrontation mit Brüssel vermeiden. Das Haushaltsdefizit für 2019, das sich auf 2,4 Prozent der Wirtschaftsleistung belaufen dürfte, werde "signifikant besser" ausfallen als vorhergesagt. Das strukturelle Defizit werde sich zudem nächstes Jahr um 0,2 Prozentpunkte verbessern. Italien ist nach Griechenland das am stärksten verschuldete Land der Euro-Zone, was Investoren an den Finanzmärkten nervös macht.