von Robert Zach
Investing.com - Die Industrieaktivität der Eurozone ist im Juli zum ersten Mal seit Anfang 2019 gewachsen. Grund dafür sind die Lockerungen der Corona-Restriktionen, wie aus einer am Montag veröffentlichten Umfrage hervorging.
Der finale Eurozonen-Einkaufsmanagerindex (EMI) für das verarbeitende Gewerbe verbesserte sich gegenüber Juni um 4,4 Punkte auf 51,8 und übertraf damit auch die Vorabschätzung um 0,7 Punkte, wie das Marktforschungsinstitut IHS Markit am Montag in London mitteilte.
Vorab befragte Volkswirte hatten mit einem Wert von lediglich 51,1 gerechnet.
Indexwerte über 50 signalisieren eine positive Geschäftsentwicklung der Industriebetriebe im Vergleich zum Vormonat, während bei einem Fall unter 50 mit einer negativen Geschäftsentwicklung zu rechnen ist.
Laut Chris Williamson, Chef-Ökonom bei IHS Markit, seien die Industrieunternehmen der Eurozone "sehr gut ins dritte Quartal gestartet". Der Auslöser dafür sei vor allem die anziehende Nachfrage gewesen, die so kräftig zugelegt habe wie zuletzt vor über zwei Jahren.
Die größte Sorge bleibe jedoch der anhaltende Beschäftigungsrückgang, so Williamson. "Zwar hat sich der Jobabbau gegenüber den drei Vormonaten verlangsamt, per Saldo wurden im Juli jedoch noch immer mehr Stellen abgebaut als je zuvor seit 2009", erklärte er.
Von großer Bedeutung seien daher die hereinkommenden Daten der nächsten Monate - "geben sie doch Aufschluss darüber, wie nachhaltig der jüngste Aufschwung ist, ob die Unternehmen die Produktionsausfälle wettmachen können und ob der Kostendruck nachlassen wird".
An den Aktienmärkten kam der EMI gut an: der Euro Stoxx 50 kletterte um 0,68 Prozent auf 3.196 Zähler und der DAX 30 stieg um 1,16 Prozent auf 12.457 Punkte. In Deutschland legte die Rendite 10-jähriger Staatsanleihen um 1 Basispunkt auf -0,522 Prozent zu und der Euro Bund Future verlor 0,11 Prozent auf 177,28. Der Euro im Verhältnis zum US-Dollar stagnierte nach der rasanten Rallye der letzten Wochen auf hohem Niveau bei 1,1774 Dollar.