Investing.com - Die Stimmung der deutschen Einkaufsmanager der Industrie ist im Dezember auf den tiefsten Stand seit zwei Monaten gefallen.
Wie das Markit-Institut mitteilte, sank der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe nach vorläufigen Berechnungen von 44,1 auf 43,4. Erwartet wurde eine Erholung auf 44,5. Grund dafür waren die Rückgange bei der Industrieproduktion und der Beschäftigung. Der Geschäftsausblick der Hersteller blieb trübe.
"Nach wie vor bremst das produzierende Gewerbe das Wachstum enorm. Hier gingen Produktion und Beschäftigung mit beschleunigter Rate zurück, was den Industrie-PMI erstmals seit drei Monaten wieder sinken ließ", sagte Phil Smith, Principal Economist bei IHS Markit und Autor des Flash-PMI. "Dass sich die Rückgänge beim Gesamt-Auftragseingang und bei den Exportordern abgeschwächt haben, ist zumindest ein kleiner Hoffnungsschimmer."
Stabilisiert hat sich hingegen der Dienstleistungssektor. Der entsprechende Einkaufsmanagerindex legte um 0,3 auf 52,0 zu. Beim Neugeschäft verbuchten die Dienstleister zum ersten Mal seit vier Monaten wieder ein Plus. Die Beschäftigung legte zwar zu, aber verlangsamte sich leicht und liegt unter dem Jahresdurchschnitt. Dafür sind aber die Geschäftsaussichten binnen Jahresfrist auf den höchsten Stand seit Juni gestiegen.
Laut Phil Smith schlägt sich der Servicesektor weiter wacker, "hier liefen die Geschäfte sogar etwas besser als im November und der Ausblick hellte sich weiter auf", erklärte er. "Allerdings deutet die schwache Entwicklung am Arbeitsmarkt darauf hin, dass es mit dem Aufschwung bei den Dienstleistern im neuen Jahr eher schleppend vorangehen könnte."
Der zusammengesetzte Einkaufsmanagerindex stagnierte bei 49,4. Von Investing.com befragte Volkswirte hatten mit 49,9 gerechnet. „Mit unverändert 49,4 Punkten signalisiert die heutige PMI-Vorabschätzung, dass die deutsche Wirtschaft ein schwieriges Jahr auf schwachem Fuße beendet“, so Smith.
Wie üblich in diesem Jahr, hat der Industriesektor enttäuscht. Das zog den Gesamtindex nach unten. Allerdings haben die USA und China am Freitag eine Teileinigung erzielt, so dass an der Handelsfront kurzfristig Ruhe einkehren dürfte. Das könnte die Stimmung im Industriegewerbe in den nächsten Wochen auf die Sprünge helfen, was auch erklärt, warum sich der DAX nach der Datenvorlage stabil auf hohem Niveau halten kann.
Die Reaktion der Märkte
Der DAX steigt 86 Punkte oder 0,65 Prozent auf 13.369 und der Euro Stoxx 50 gewinnt 0,80 Prozent.
Für den Euro/US-Dollar geht es um 0,08 Prozent nach oben.
Die Zehnjahresrendite aus Deutschland sinkt 1,19 Prozent auf -0,298 Prozent.
Der Goldpreis verliert 1,75 Dollar auf 1.479,45 Dollar.
von Robert Zach