Berlin, 02. Apr (Reuters) - Die Bauindustrie wagt wegen der Coronavirus-Krise derzeit keine Umsatzprognose für das Gesamtjahr. Es bestehe das Risiko, dass die Produktion von Lieferengpässen, Erkrankungen in den Belegschaften oder behördlichen Maßnahmen gebremst werde, erklärte der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) am Donnerstag. "Die Eintrittswahrscheinlichkeit ist weiterhin ungewiss, die Auswirkungen könnten aber immens sein." Eine konkrete Prognose sei derzeit nicht möglich. In einer ersten vorsichtigen Trendaussage halte der HDB eine Stagnation für möglich, ein reales Wachstum liege aber außer Reichweite.
In einer Umfrage des HDB Ende März gaben 56 Prozent der Baufirmen an, dass sie die Auswirkungen des Coronavirus zu spüren bekommen. Fast zwei Drittel sprächen aber von geringen oder neutralen Folgen. Die größten Einschränkungen kämen durch fehlende Materiallieferungen, einen hohen Krankenstand, behördliche Quarantäneauflagen, weniger Nachfrage und Stornierungen zustande. Ein Drittel bekomme auch Personalmangel zu spüren, weil wegen der geschlossenen Grenzen Mitarbeiter vor allem aus Polen fernblieben. An der Umfrage beteiligten sich laut Verband vor allem mittlere und größere Baufirmen. Sie sei daher besser ausgefallen als die Erhebung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), der zufolge 87 Prozent der befragten Baufirmen negative Auswirkungen auf ihre Geschäfte spürten. (Reporterin: Christina Amann redigiert von Georg Merziger Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern +49 69 7565 1236 oder +49 30 2888 5168.)