Investing.com - Der Goldpreis hat seine anfänglichen Verluste wettgemacht, nachdem US-Notenbankchef Jerome Powell eine angemessene Reaktion auf "Gegenströmungen" angekündigt und damit die Tür für eine Zinssenkung am Ende Juli geöffnet.
Der Kassakurs von Gold stieg zuletzt um 0,82 Prozent auf 1.409 Dollar, während der Terminkontrakt um 0,77 Prozent auf 1.411 Dollar kletterte.
Der US-Notenbankchef spricht in Kürze vor dem Finanzausschuss des US-Repräsentantenhauses. Zuvor hieß es in seinem vorbereiteten Redetext, dass die Unsicherheiten rund um die Handelsspannungen und Sorgen um die Stärke der globalen Wirtschaft weiterhin den US-Konjunkturausblick belasten.
Am US-Geldmarkt sprangen daraufhin die Zinssenkungsfantasien wieder an. Die Märkte preisen nun wieder stärker für Ende Juli eine Fed-Zinssenkung um 25 Basispunkte ein.
Das drückte die US-Zehnjahresrendite wieder nach unten. Der Renditerückgang belastete auch den US-Dollar, der um 0,30 Prozent auf 96,80 Punkte fiel. Da der Goldpreis auf Dollar lautet, bedeutet ein schwacher Greenback in der Regel ein steigender Goldpreis - und umgekehrt.
Neben Fed-Chef Powell werden sich in dieser Woche auch noch weitere US-Währungshüter zu Wort melden, darunter John Williams, James Bullard, Raphael Bostic, Randal Quarles, Thomas Barkin und Neel Kashkari.
Vor allem die Rede von Bullard dürfte auf großes Interesse am Markt stoßen, denn er drang auf der letzten Sitzung im Juni auf eine sofortige Zinssenkung. Zur Erinnerung: Die Fed hatte zuletzt im Begleittext das Signalwort "geduldig" gestrichen und damit die Tür für eine Zinssenkung geöffnet.
Unterdessen sagte das World Gold Council am Dienstag, dass die Bestände an globalen, goldgestützten ETFs und ähnlichen Produkten im Juni ihren größten monatlichen Anstieg seit sieben Jahren verzeichneten, da die Anleger in Erwartung eines neuen globalen Lockerungszykluses der Zentralbanken ihr Geld in Gold umschichteten. Die Zuflüsse trugen dazu bei, dass Gold ein Sechsjahreshoch von knapp 1.440 Dollar erreichte.