Von Alex Ho
Investing.com - Die Ölpreise sind am Mittwoch in Asien gefallen, weil die Internationale Energieagentur einen Überschuss an Öl auf dem Weltmarkt prognostizierte.
Der Preis für die US-Ölsorte WTI fiel bis 06:05 Uhr um 0,5% auf 58,10 Dollar, während die Nordseesorte Brent um 0,4% auf 64,33 Dollar sank.
Goldman Sachs (NYSE:GS) sagte in einer Notiz, dass der Ölmarkt möglicherweise durch Chinas tödlichen Coronavirus beeinflusst werden könnte, vor allem wenn dieser wie die SARS-Epidemie 2003 ausbricht.
Das Virus, das seinen Ursprung in der chinesischen Provinz Wuhan hat, könnte dazu führen, dass die weltweite Nachfrage im Jahr 2020 um 260.000 Barrel pro Tag sinkt, so die US-Investmentbank. Das würde wahrscheinlich zu einem Rückgang der Ölpreise um 2,90 Dollar pro Barrel führen.
"Während eine Angebotsreaktion der OPEC die fundamentalen Auswirkungen eines solchen Nachfrageschocks begrenzen könnte, so würde die anfängliche Unsicherheit über das mögliche Ausmaß der Epidemie zu einem größeren Ausverkauf der Preise führen, als die Fundamentaldaten vermuten lassen", so die Goldman Analysten Damien Courvalin und Callum Bruce.
Unterdessen prognostiziert die IEA einen Marktüberschuss in der ersten Jahreshälfte, was die Rohölpreise weiter belastet.
"Ich sehe ein Überangebot an Energie in Form von Öl und Gas", sagte der IEA-Chef Fatih Birol gegenüber dem Reuters Global Markets Forum auf dem Weltwirtschaftsforums in Davos, Schweiz.
"Das ist der Grund dafür, dass die jüngsten Vorfälle, die wir gesehen haben - mit dem getöteten iranischen General und den Unruhen in Libyen - die internationalen Ölpreise nicht in die Höhe getrieben haben", sagte Birol und bezog sich dabei auf die Ermordung eines iranischen Kommandeurs durch die USA und die Vergeltungsmaßnahmen Teherans, die die Preise für Erdöl Anfang des Monats kurzzeitig in die Höhe schnellen ließen.