von Geoffrey Smith
Investing.com - Der Goldpreis ist am Montag leicht gesunken, weitgehend unbewegt von Sorgen über das Coronavirus oder den schlimmer als erwartet ausgefallen BIP-Daten aus Japan.
Der Handel war ziemlich verhalten, da in den USA der Präsidententag gefeiert wird. US-Gold-Futures lagen an der Comex um 14:04 MEZ um 0,1% tiefer als am Freitagabend auf 1.584,45 USD die Feinunze, während Gold am Spotmarkt sich um 0,2% auf 1.581,76 USD verbilligt hat.
Silber-Futures stiegen um 0,2% auf 17,78 USD, während Platin-Futures um 0,2% auf 970,65 USD zulegten. Kupfer-Futures, die tendenziell den Ausblick für die Industrieproduktion widerspiegeln, erreichten ein Drei-Wochenhoch von 2,63 USD das Pfund, bevor sie um einen Cent nachgaben, womit sie aber heute immer noch um 0,8% im Plus liegen.
Die Preisbewegungen kamen vor dem Hintergrund eines Kurssprungs an den chinesischen Aktienmärkten, der in Europa abgeschwächt nachhallte, nachdem Chinas Präsident Xi Jinping in einem Leitartikel am Wochenende weitere Konjunkturmaßnahmen zur Unterstützung der Wirtschaft angedeutet hatte.
Der stärkere Ton bei den Aktien kappte die Gewinne beim Gold trotz weiterer Anzeichen einer sich ausbreitenden wirtschaftlichen Abkühlung aufgrund des Virus: Thailand und Singapur senkten beide ihre Wachstumsprognosen für 2020 und begründeten dies mit weniger Touristen aus China.
Japan, ein weiteres beliebtes Reiseziel für chinesische Touristen, sagte, seine Wirtschaft sei im vierten Quartal mit einer Jahresrate von 6,3% stärker als erwartet geschrumpft. Das war viel schlimmer als der Rückgang um 3,7%, der nach dem Doppelschlag einer Mehrwertsteuererhöhung und dem Taifun Hagibis im Oktober erwartet wurde.
„Gold scheint vorerst im Niemandsland im Bereich von 1.560 bis 1.590 USD fest zu stecken, wobei das Handelsvolumen seit Jahresbeginn etwas zurückgegangen ist", sagte Stephen Innes, Marktstratege bei AxiTrader. Er bemerkte jedoch auch: „Gold ist in aller Munde, was darauf hindeutet, dass die Kaufgebote bei Rückgängen auf 1.575-65 USD weiter kommen werden", insbesondere jetzt, wo die Erwartungen auf weitere Zinssenkungen durch die Federal Reserve gestiegen sind.
Portfolioinvestoren haben ihre Absicherung gegen eine Pandemie noch einmal reduziert: Die im Bericht der Commodity Futures Trading Commission Commitment of Traders am Freitag gemeldete Netto-Long-Position war nach dem stärksten wöchentlichen Rückgang seit Oktober die niedrigste in sechs Wochen.
In Europa werden heute noch die Finanzminister aus der Eurozone später ein Dokument erörtern, das letztendlich zu einer Lockerung der Haushaltsregeln für den Block führen könnte, was mehr Raum für fiskalische Anreize schafft und die Wahrscheinlichkeit weiterer Zinssenkungen seitens der Europäischen Zentralbank verringert. Angesichts der Tatsache, dass die negativen Zinssätze der EZB die wichtigste Säule für den Kauf von Gold durch europäische Finanzanleger sind, könnte eine klare Aussage für Lockerung der öffentlichen Finanzen den Goldpreis geringfügig unter Druck setzen.
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