Von Geoffrey Smith
Investing.com - Der Goldpreis ist am Freitag zum zweiten Mal in Folge gestiegen, um die Woche ungefähr dort zu beenden, wo sie begonnen wurde.
Der Goldpreis profitierte von der Flucht in sichere Häfen, nachdem in dem Monat bis 12. März in der US-Wirtschaft 700.000 Arbeitsplätze verloren gegangen waren, was mehr war als erwartet. Diese Zahlen lassen vermuten, dass der Verlust von Arbeitsplätzen aufgrund der Covid-19-Pandemie sogar noch schneller voranschreitet als gedacht.
Rund 10 Millionen Amerikaner - etwa 6% der Erwerbsbevölkerung - haben allein in den letzten zwei Wochen Arbeitslosenunterstützung beantragt, da die weitreichenden Lockdowns fast jeden Winkel des Wirtschaftslebens erfasst haben.
Um 18:25 Uhr waren die Gold-Futures an der Comex um 0,3% auf 1.643,00 Dollar pro Feinunze gestiegen und damit knapp unter dem höchsten Stand von Dienstag. Der Spot-Goldpreis stieg um 0,1% auf 1.615,81 Dollar.
Die Arbitrage zwischen dem Spot- und dem Futureskurs setzte sich fort, da die Nachfrage nach Barren und Münzen in Europa weiterhin das Angebot überstieg. PAMP, der weltweit größte Hersteller von geprägten Edlemetallbarren, ist einer von drei Produzenten, die letzte Woche wegen Coronavirus-bedingten Störungen schließen musste. PAMP sagte, dass sie am Freitag wieder öffnen durfte, aber nur mit einer Kapazität von weniger als 50% ausgelastet war.
Die Nachfrage nach sicheren Häfen wurde auch durch einen weiteren Rückgang der langlaufenden US-Renditen belegt. Die 10-jährige Benchmark-Rendite fiel um 4 Basispunkte auf 0,58% und lag damit in dieser Woche um 10 Basispunkte tiefer.
Die Renditen europäischer Staatsanleihen reagierten jedoch unterschiedlich, da eine schockierende Runde von Einkaufsmanagerindizes die systemischen Risiken in der Eurozone aufgrund des erwarteten starken Anstiegs der Staatsverschuldung unterstrich. Vor allem Deutschland und die Niederlande lehnen die Ausgabe von Corona-Bonds zur Finanzierung der Eurozone weiterhin ab, was Italien und Griechenland auf längere Sicht eine untragbare Schuldenlast aufzubürden droht.
Die Rendite der 10-jährigen deutschen Bundesanleihen blieb stabil bei -0,44%, aber die Spreads zu den Euro-Peripheriestaaten vergrößerten sich alle.
An anderer Stelle fielen die Silber-Futures um 0,3% auf 14,63 Dollar pro Unze, während die Platin-Futures um 1,8% auf 717,10 Dollar sanken.
Die Kupfer-Futures gaben um 1,1% auf 2,19 Dollar pro Pfund nach.
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