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Powells Kongressanhörung: Ausgemachte Zinssenkung schickt Märkte auf Rekordhochs

Veröffentlicht am 11.07.2019, 07:03
Aktualisiert 02.09.2020, 08:05

Die Investoren feierten, was sie als Wink mit dem Zaunpfahl von Federal Reserve Chef Jay Powell auf eine unmittelbar bevorstehende Zinssenkung ansahen, und schickten die US-Aktienkurse auf neue Rekordstände. Der Nasdaq Composite beendete den Handel auf einem Allzeithoch von 8.202,53 und der S&P 500 überstieg zum ersten Mal die 3.000 Punkteschwelle, bevor er zu 2.993,07 aus dem Handel ging.

Und tatsächlich waren Powells Aussagen bei seiner halbjährlichen Anhörung vor dem US-Kongress derart eindeutig, dass es der Fed schwerfallen würde, auf ihrer geldpolitischen Sitzung am Monatsende die Zinssätze stehenzulassen, ohne damit eine brutale Reaktion am Markt zu riskieren.

S&P500, NASDAQ Composite closed at record highs yesterday

Als erstes bestätigte der Zentralbankchef, dass die Konjunkturrisiken nicht geringer geworden sind, seit er ursprünglich andeutete, dass die Fed vielleicht die Zinsen senken müsse, um das Wirtschaftswachstum am Laufen zu halten. Und dann beantwortete er die Frage, die sich jeder stellte, ob der starke Beschäftigungsreport für Juni etwas an diesem Ausblick verändert habe mit einer “klaren Antwort” nämlich “nein”.

Powell wischte Erwägungen beiseite, dass die Schaffung von 225.000 Jobs im letzten Monat ein Heißlaufen des Arbeitsmarkts bedeute, was die Preise hochtreiben könnte. “Um etwas heiß zu nennen, müssen sie die Hitze spüren” sagte er.

Verschiebung in der Inflationswahrnehmung

In der Tat war das aufschlussreichste Eingeständnis des Bankchefs, dass “es ein Risiko gibt, dass die schwache Inflation noch hartnäckiger sein könnte, als wir das gegenwärtig annehmen”. Bislang hatte Powell entgegen aller Tatsachen darauf bestanden, dass die Inflation vor allem wegen temporärer Faktoren (seit mittlerweile sieben Jahren) hinter dem Zielwert der Fed von 2% zurückbleibe.

“Viele FOMC-Mitglieder sahen es als gegeben an, dass Argumente für eine etwas lockerere Geldpolitik etwas stärker geworden sind,” sagte Powell unter Bezug auf die Analyse neuer Daten zu Inflation und Konjunktur auf der Sitzung des zu den Zinsen entscheidenden Offenmarktausschusses (Federal Open Market Committee, FOMC) im letzten Monat.

Er zitierte dann das Protokoll jener Sitzung fast wörtlich, das ebenfalls am Mittwoch nach der üblichen Frist von drei Wochen erschienen war. Im Protokoll stand:

“Viele urteilten, dass eine weitere Lockerung der Geldpolitik in nächster Zeit gerechtfertigt ist, sollten diese Entwicklungen der letzten Zeit sich als dauerhaft erweisen und weiter den Ausblick für die Konjunktur belasten.”

Weitere relevante Konjunkturdaten

Die Veröffentlichung des Verbraucherpreisindexes und des Erzeugerpreisindexes in dieser Woche sollte Aufschlüsse über die Entwicklung des Index der individuellen Konsumausgaben (personal consumption expenditures index, PCE) geben – dem Inflationsmaß, das die Fed am liebsten heranzieht – wenn dieser in diesem Monat erscheinen wird.

Der PCE-Index fällt generell geringer als der Verbraucherpreisindex aus, sodass letzterer eine eindeutige Bewegung in Richtung 2% vorweisen müsste, um die Sorgen der Fed über die andauernd niedrige Inflation auszuräumen. Powell und seine Kollegen scheinen Gründe zu haben, dies als unwahrscheinlich anzusehen.

Und was die Sache sicher macht...

Sollte die Fed ein Argument brauchen, um sich ihrer Entscheidung sicher zu sein, dann sollte dies in der Tatsache zu finden sein, dass die Inversion der Zinsstrukturkurve seit mittlerweile mehr als 30 Tage anhält, was Ökonomen als Vorboten einer Rezession ansehen.

Die Rendite der US-Staatsschulden mit drei Monaten Laufzeit liegt seit mehr als 30 aufeinanderfolgenden Handelstagen über der von 10 Jahren Laufzeit. Die Renditedifferenz erreichte 0,259 Prozentpunkte, das höchste Niveau seit der Inversion von 2007, die der Rezession vorauslief, die die globale Finanzkrise begleitete.

Und hinzu kommt, dass verschiedene Konjunkturmodelle, die von den Zweigstellen der Fed in New York und Cleveland verwendet werden, die Wahrscheinlichkeit einer Rezession in den kommenden 12 Monaten auf 1:3 sehen, der höchste Wert seit 2007.

Wachsender Pessimismus

Das Protokoll der Sitzung vom Juni deutet eine Verschiebung der Stimmung an, wohin die Konjunktur laufen wird. Während die Teilnehmer generell an ihrer Zuversicht festhielten, dass Wachstum, Beschäftigung und Inflation auf einem soliden Weg seien, “viele Teilnehmer erhebliche Chancen für Szenarien mit weniger vorteilhaften Ausgängen sahen”.

Powell wird nach seinem Auftritt am Mittwoch vor dem Finanzdienstleistungsausschuss des US-Repräsentantenhauses am Donnerstag eine Anhörung vor dem Bankenausschuss des Senats haben, auch wenn diese zweite Sitzung selten marktbewegende Meldungen über die erste Anhörung hinaus produziert.

Die Abgeordneten im Unterhaus gaben sich alle Mühe Powell zu versichern, dass “sie ihm den Rücken stärkten” in seinem Streit mit Präsident Donald Trump über die Geldpolitik. Aber solange Powell und Co willens sind in die von Trump gewünschte Richtung zu marschieren, dürfte das nicht notwendig werden.

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