Sichern Sie sich 40% Rabatt
💎 Boom! Unsere KI hat's gewusst: WSM schießt um +52,1% nach oben seit Dezember! Jetzt alle Top-Picks ansehen!Jetzt dabei sein!

WTI Öl im Erholungsmodus, aber ohne Schwung - So ist die aktuelle Lage am Ölmarkt

Veröffentlicht am 03.07.2020, 07:34
Aktualisiert 02.09.2020, 08:05

Da sich der größte Teil der Welt von der Coronavirus-Pandemie und den erzwungenen Stilllegungen der Wirtschaft erholt, sind die Anzeichen auf eine Gesundung des Ölmarktes gemischt.

Die OPEC+ scheint bereit zu sein, ihre Produktionskürzungen in der zweiten Sommerhälfte zu lockern, obwohl dies noch keine beschlossene Sache ist. Und während die Offshore-Speicher leerer geworden sind, ist die Ölschwemme damit noch keineswegs beseitigt. Hinzu kommt ein widersprüchliches Bild: Die Nachrichten über die Ölnachfrage aus Ländern wie Indien und den Vereinigten Staaten sind uneinheitlich.

Optimisten sind glücklich, aber Pessimisten haben ebenfalls mehrere Datenpunkte auf ihrer Seite. Im Folgenden sehen wir uns genauer an, wo der Ölmarkt steht:

1. Produktion soll im August steigen

Im vergangenen Monat hat die OPEC ihre Produktionskürzungen auf Juli verlängert. Jetzt ist der Juli gekommen und Marktbeobachter beobachten die Gruppe genau, um eine Prognose für August zu bekommen.

Derzeit deuten die Anzeichen darauf hin, dass die OPEC+ die Produktion zwischen Juli und August um etwa 2 Mio. bpd anheben wird. Nach Reuters bestätigten mehrere Quellen aus der OPEC+ die Wahrscheinlichkeit eines solchen Produktionsanstiegs, sofern die Nachfrage nicht besonders schwach ausfällt.

Sowohl Saudi-Arabien als auch Russland haben signalisiert, dass sie mit der Ölnachfrage und / oder den Ölpreisen zufrieden sind. Amin Nasser, der CEO von Saudi Aramco (SE:2222), sagte Dienstag, dass „das Schlimmste hinter uns liegt“ und die weltweite Ölnachfrage bereits auf etwa 90 Millionen bpd zurückgekehrt sei. Diese Kennzahl lag vor der Pandemie und den Sperrmaßnahmen bei rund 100 Millionen bpd.Kursentwicklung der US-Sorte WTI im Wochenchart

Der russische Ölminister Alexander Novak ist der Ansicht, dass Russland mit den aktuellen Ölpreisen Leben kann und Kirill Dmitriev, der Leiter des russischen Staatsfonds, erklärte er sehe keinen Sinn in einer Verlängerung der Kürzungen von 9,7 Millionen bpd über den Juli hinaus.

Es wäre jedoch ratsam, auf eine plötzliche Kehrtwende vorbereitet zu sein. Wenn sich die Ölpreise entweder aufgrund der steigenden Produktion in den USA und anderswo oder aufgrund der schwachen Nachfrage nach unten entwickeln, könnte die OPEC Russland unter Druck setzen, zuzustimmen, die Kürzungen um 9,7 Mio. bpd um einen weiteren Monat zu verlängern.

Unabhängig davon, wo sich die Ölpreise befinden, ist es höchst unwahrscheinlich, dass Russland eine OPEC+-Politik unterstützt, die es ihm nicht erlaubt, die Produktion im August zu steigern. Russland hat einen Schub bei der Inlandsnachfrage nach seiner Ural-Ölmischung erfahren und musste infolgedessen die Exporte im Juli drosseln.

In der Tat wäre es nicht verwunderlich, wenn Russland bereits vor dem 1. August mit der Produktionssteigerungen beginnen würde, sollte die Inlandsnachfrage weiter anwachsen.

2. Zeichen für Anziehen der weltweiten Nachfrage

Die Menge an Rohöl und Erdölprodukten, die auf Tankschiffen auf See gelagert werden, ist zurückgegangen, was andeutet, dass die Nachfrage mit der Wiederaufnahme der Wirtschaftstätigkeit anzieht.

Den Schätzungen von IHS Markit nach wurden Ende April 180 Millionen Barrel Öl auf See gelagert. Bis Ende Juni war der Betrag auf knapp 150 Millionen Barrel gesunken.

Die auf Tankschiffen gelagerte Menge an raffinierten Produkte erreichte Mitte Mai einen Höchststand von 75 Millionen Barrel, ist jetzt aber auf 50 Millionen Barrel zurückgegangen. Die Logistikgruppe NORDEN geht davon aus, dass die schwimmenden Speicher irgendwann im dritten Quartal „normale Werte“ erreichen werden.

Die Rückgänge bei den schwimmenden Lagern bedeuten jedoch nicht unbedingt, dass alles davon verbraucht wird. Im Frühjahr war es wesentlich billiger, Öl auf See zu lagern als an Land (eine Situation, die als Contango bekannt ist). Die Anreize zur Lagerung von Öl auf See sind seit dem Frühjahr zurückgegangen, da die Lagerung von Öl an Land kostengünstiger geworden ist.

Der Kraftstoffverbrauch in Indien stieg im Juni weiter, nachdem er im April um die Hälfte auf seinen niedrigsten Stand seit 2007 eingebrochen war.

Auch nach dem jüngsten Wachstum liegt die indische Ölnachfrage zu diesem Zeitpunkt immer noch um 12% unter dem Vorjahr. Der Ölminister des Landes sagte jedoch, dass das normale Niveau bis September zurückkehren könnte, wenn die Nachfrage so schnell wie bisher weiter steigt.

Gleichzeitig sank das Wirtschaftswachstum im ersten Quartal auf nur 3,1%. Angesichts der wirtschaftlichen Situation erreicht die Ölnachfrage in diesem Jahr möglicherweise nicht das vorherige Niveau.

Darüber hinaus wurde Indiens Kraftstoffverbrauch durch die Politik der Regierung gestützt, die 80 Millionen armen Haushalten während der Pandemie in Indien kostenloses Flüssiggas (das zu Kochen verwendet wird) zur Verfügung stellte. Diese Politik könnte größere wirtschaftliche Probleme verschleiern, die die indische Ölnachfrage weiter nach unten ziehen könnten.

3. US-Verbrauch: Ein holpriger Weg nach oben

Vor einigen Wochen hat die EIA vorhergesagt, dass die Ölnachfrage in den USA mit der Aufhebung der wirtschaftlichen Beschränkungen weiter stetig steigen. Ich warnte vor dieser Annahme und riet dazu, mit weiteren Hindernissen zu rechnen.

Jetzt gibt es erste Belege für solche Probleme. Die Daten der EIA zeigten, dass die Benzinspeicher letzte Woche um 1,2 Millionen Barrel voller geworden sind. Dies war wahrscheinlich auf die erhöhte Raffinerieauslastung (94% in der Woche bis zum 28. Juni gegenüber 73% in der Woche zuvor) sowie einen leichten Rückgang der Nachfrage nach Motorbenzin zurückzuführen.

Die größte Sorge um die US-Nachfrage ist, dass eine hohe Anzahl positiver Tests dazu führt, dass einige Landkreise die Beschränkungen verschärfen, was wiederum dazu führt, dass viele Amerikaner ihre Wirtschaftstätigkeit einschränken. Obwohl Krankenhausaufenthalte und insbesondere Todesfälle zurückgegangen zu sein scheinen, beeinflusst die Angst vor einem Wiederauftreten des Virus die Wirtschaft auf eine Weise, die wir noch nicht messen können.

Aktuelle Kommentare

Ellen, wann schreibst du den nächsten Bericht?
gute Analyse 150 million barrel noch in seetanker gelagert. danke
Danke
Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.