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General Electric: Shortseller im Angriffsmodus - Aktie weiter anfällig

Veröffentlicht am 19.08.2019, 13:55
Aktualisiert 02.09.2020, 08:05

Es braucht heutzutage nicht viel, um den Glauben der Investoren in General Electric Company (NYSE:GE) zu erschüttern. Man muss nur die Probleme aufaddieren, denen sich das krisengeschüttelte Industriekonglomerat gegenübersieht, sie in einem Report auflisten und schon folgt ein Kurseinbruch.

Das ist, was letzte Woche Harry Markopolos tat, der Whistleblower, der vor einem Jahrzehnt zu Ruhm kam, als er Bernie Madoff Schneeballsystem aufdeckte. Er gab am Donnerstag einen geharnischten Report heraus, in dem er behauptete, dass General Electric (NYSE:GE) Probleme verbirgt, die “weitaus ernsthafter sind als die Bilanzfälschungen von Enron oder WorldCom.”

Die Investoren stießen nach Erscheinen des Reports ihre Anteile an dem Unternehmen ab, dessen Kurs am Donnerstag um 11% einbrach, dem schwersten Tagesverlust der Aktie seit 2008.

General Electric auf dem Wochenchart

Aber was die Investoren an dem Report am meisten verstörte, war seine Behauptung, dass das Schlimmste bei GE noch nicht vorüber ist. Glaubt man Markopolos, dann muss GE seine Versicherungsreserven sofort um 18,5 Mrd USD in bar anheben — plus eine weitere Belastung von 10,5 Mrd USD einstellen, wenn neue Buchführungsregeln in Kraft treten. Er behauptet auch, dass GE einen Verlust von mehr als 9 Mrd USD in seinem Besitz von Baker Hughes (NYSE:BHGE) verschleiere.

General Electric-Vorstandschef Larry Culp, der erst letztes Jahr ernannt worden war, um das Unternehmen aus der Krise zu führen, nannte den Report eine “Marktmanipulation”, die darauf abziele, einem Hedgefonds zu nutzen, der GEs Anteile shortet und für den Markopolos arbeitet.

Analysten von TheStreet.com wiesen den Angriff von Markopolos entschieden zurück und nannten den Report eine Übertreibung von Problemen, die schon bekannt sind. Citi-Analyst Andrew Kaplowitz sagte, es gäbe “ausreichende Mängel” mit dem Report selbst und dass er weiter glaube, dass CEO Larry Culp das Unternehmen auf den richtigen Pfad bringen könne.

Vertrauensvotum

Ein weiteres Vertrauensvotum in Culps Fähigkeit, das Ruder bei General Electric herumzureißen kam von einem Bloomberg-Report, in dem berichtet worden war, dass zwei große institutionelle Investoren aus den USA, GE-Anteile aufgestockt hätten, seit der CEO vor einem Jahr sein Amt antrat.

Fidelity Investments und T. Rowe Price Group Inc. haben GE zugekauft, seit Culp im Oktober 2018 zum CEO ernannt wurde. Während keiner der beiden Fondsanbieter zuvor einen nennenswerten Anteil an GE hatte, sind die beiden jetzt zum zweit- bzw. viertgrößten institutionellen Anteilseigner geworden, wie Bloomberg aus meldepflichtigen Daten ermittelte.

Diese positiven Berichte halfen der GE-Aktie einen Großteil ihrer Verluste im Rest der Woche wieder wettzumachen. Die Anteile stiegen am Freitag um 10% auf 8,79 USD. Eine Talfahrt in 2017 und 2018 hatte mehr als 200 Mrd USD von GEs Marktwert in Luft aufgelöst, nachdem die Nachfrage nach den Industrieprodukten des Unternehmens geschwunden und die Bargeldreserven geschrumpft waren.

Nach dem Rückschlag der letzten Woche und der daraufhin einsetzenden Kurserholung sind wir nicht allzu hoffnungsvoll über eine Trendwende bei GE auf kurze oder mittlere Sicht. Das Unternehmen befindet sich in der Mitte eines umfassenden Restrukturierungsprozesses: Die Neubelebung wird nicht schnell kommen und die Investoren werden viel Geduld mitbringen müssen, bis Culps Anstrengungen beginnen Früchte zu tragen.

In der ersten Phase muss das Konglomerat zeigen, dass seine industriellen Kerngeschäftsbereiche dauerhaft cash-positiv bleiben können. Allein dieses Ziel scheint immer noch eine ferne Utopie zu sein, angesichts der starken Abhängigkeit des Unternehmens vom generellen Wirtschaftsumfeld, das sich weltweit verschlechtert.

Die Zukunft der Luftfahrtsparte des Unternehmens, seiner nach Umsatz größten, steht wegen des Ausfalls von Boeings 737 MAX Flugzeugmodells in der Schwebe. GE ist der einzige Triebwerkslieferant an Boeing (NYSE:BA) über seine strategische Partnerschaft mit der französischen Safran (PA:SAF) SA.

GE hat gesagt, es erwartet für 2019 einen freien Cashflow aus dem Industriegeschäft von plus/minus 1 Mrd USD, eine ziemlich hohe Bandbreite, was nicht viel über die künftige Richtung aussagt.

Eine weitergehende Botschaft aus dem Markopolos-Report ist, dass die von ihm hervorgehobenen Defizite, wenn auch nicht neu, immer noch da sind und einer Lösung bedürfen. Gegen das Unternehmen gibt es Ermittlungen von der US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) und dem US-Justizministerium wegen Buchführungsproblemen rund um seinen Versicherungsbesitz und seine Kraftwerkssparte. Der Ausgang dieser Untersuchungen könnte GEs Besserung aus der Bahn werfen.

Fazit

GEs Restrukturierung bleibt weiterhin Stückwerk mit wenig Anzeichen, dass eine Wende zum besseren Tritt fasst. Das bedeutet, die Aktie wird weiter im Keller bleiben. Aber für Spielernaturen mag dies ein guter Zeitpunkt sein, eine Position aufzumachen. Wenn man dies tut, muss man schon festes Vertrauen in Culps Führungsqualitäten mitbringen. Wir bleiben zum jetzigen Zeitpunkt bei unserer neutralen Position zu dieser Aktie.

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