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Dividendenaktien - Fluch oder Segen?

Veröffentlicht am 04.09.2019, 12:02
Aktualisiert 09.07.2023, 12:32

Bevor man Ergebnisse, Kursgewinne und Renditen vergleicht, muss ein Vergleichszeitraum her. Dabei kann man es sich leicht oder schwer machen, letztendlich wird man den „perfekten“ Vergleichszeitraum nicht finden. In den hier aufgeführten Beispielen in Bezug auf die Einzelaktien wird der durchaus übliche Vergleichszeitraum von fünf Jahren verwendet.

Wie und wo findet man die liquidesten deutschen Dividendenaktien?

Blickt man auf die führenden Wertpapiere des deutschen Aktienuniversums, so wird man unweigerlich den Deutschen Aktienindex - den DAX – mit seinen 30 Einzeltiteln betrachten. Die Deutsche Börse (DE:DB1Gn) bietet aber auch den sogenannten „DivDAX“ an. Dieser Index besteht von der Konzeption aus 15 Einzeltiteln des DAX, die die höchsten Dividendenrenditen aufweisen. Achtet man auf die Indexgewichtung, so sind die Schwergewichte derzeit Linde (DE:LINI), Siemens (DE:SIEGn), Allianz (DE:ALVG), Deutsche Telekom (DE:DTEGn), BASF (DE:BASFN), Daimler (DE:DAIGn) und Bayer (DE:BAYGN), deren Gewichtung sich bereits bei leicht über 60 Prozent des DivDAX befindet. Diese Werte haben somit einen recht hohen Einfluss auf die Gesamtperformance des DivDAX.

Der Deutsche Aktienindex

Es kommt drauf an – die Krux mit den Vergleichszeiträumen und der Haltedauer.

Mit dem Stand Ende August 2019 wies der DivDAX Performance Index auf Sicht der letzten fünf Jahre ein Kursplus von 26,90 Prozent und seit Jahresanfang ein Plus von 11,08 Prozent auf. Der DAX Performance Index wies im Vergleichszeitraum ein Plus von 26,07 Prozent beziehungsweise 13,07 Prozent auf. Besonders überzeugend kommt diese Konzeption, sich auf die höchsten Dividendenrenditen konzentrieren zu wollen offenbar nicht gerade daher. In noch längerfristigen Zeitfenstern zahlte sich der Investmentansatz aber aus. Der DAX Performance Index erzielte in den letzten 10 Jahren 116,40 Prozent und in den letzten 15 Jahren 211,01 Prozent. Der DivDAX Performance Index erreichte in diesem Zeiträumen 123,17 Prozent und 224,99 Prozent und kann somit in der langfristigen Betrachtung einen Renditevorsprung aufweisen. Wer auf Dividenden- und Dividendenstrategien aus ist, sollte ohnehin einen sehr langfristigen Anlagehorizont haben.

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Wer nicht diversifiziert kann trotz hoher Dividenden schnell auf Buchverlusten sitzen.

Betrachtet man sich einmal die Aktie des deutschen Automobilkonzerns Daimler, so wird man auf Sicht der letzten fünf Jahre jeweils sehr solide Dividendenerträge registrieren. Für das Geschäftsjahr 2014 wurde 2,45 Euro je Aktie gezahlt, 2015 und 2016 jeweils 3,25 Euro, 2017 sogar 3,65 Euro und 2018 wieder 3,25 Euro. Ein Anleger, der seit Anfang 2014 100 Aktien der Daimler AG in seinem Depot hat, generierte seitdem also Einnahmen aus Dividenden in Höhe von 1.585,00 Euro abzüglich 25 Prozent Abgeltungssteuer, 9 Prozent Kirchensteuer (Bayern und Baden-Württemberg 8 Prozent) und 5,5 Prozent Solidaritätszuschlag. Ohne den deutschen Sparer-Pauschbetrag von 801,00 Euro bei Alleinstehenden oder 1.602 Euro bei Verheirateten lägen die Einnahmen nach Steuern von 219,48 Euro somit bei 1.365,52 Euro (die Steuersituation kann von Anleger zu Anleger dennoch enorm unterschiedlich sein). Der Aktionär hat am 20. Januar 2014 für seine Daimler-Wertpapiere 66,00 Euro je Anteilsschein gezahlt, hat folglich einen Einstandskurs von 6.600 Euro. Die seit dem Kauf allein durch die Dividendenzahlungen erzielte Gesamtrendite auf den Einstandswert nach der hier aufgeführten Berechnung der Steuern lag bei insgesamt 20,69 Prozent. Auf die mehr als fünf Jahre verteilt kommen im Schnitt somit rund 4,1 Prozent Rendite per annum zusammen. Im Vergleich zu den allgemein nicht vorhandenen Zinsen sicherlich ein Fest. Das sieht soweit erst einmal schön aus, doch im gleichen Zeitraum sackte die Daimler-Aktie auf einen Kurs von 42,70 Euro deutlich ab. Der Anleger stellt somit einen Buchverlust in Höhe von 2.330 Euro in seinem Depot fest – folglich mehr als nur ein Nullsummenspiel trotz der hohen Dividenden. Abzüglich der gesammelten Dividendenzahlungen liegt der Aktionär immer noch netto mit 964,48 Euro unter Wasser. Dies ist jedoch eine Momentaufnahme, die sich entweder deutlich verbessern oder gar noch verschlechtern kann. In Bezug auf eine Verschlechterung solch einer Situation befragt man gerne einmal leidgeprüfte Anleger der Bayer AG. Wer ein noch entsetzlicheres Szenario der neueren Börsengeschichte sucht, der blicke auf den Kursverlauf und die Dividendenhistorie des US-Konzerns General Electric. Der Kurs fiel in den letzten Jahren von über 30,00 US-Dollar auf weit unter 10,00 US-Dollar und die Dividendenzahlungen drittelten sich beinahe.

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Trübes Bild einer General Electic Farbik wiedergibt den aktuellen Aktienkurs

Buchverluste auch bei den DivDAX-Schwergewichten Siemens und Bayer.

Wer 100 Siemens-Aktien Anfang 2014 für 99,69 Euro, also für 9.969 Euro, gekauft hat, der vereinnahmte nach Steuern insgesamt 1.513,14 Euro an Dividendenzahlungen (Berechnung erfolgte wie am Beispiel Daimler). Auf den Einstandswert von 9.969 Euro bezogen, läge allein die Rendite der addierten Dividendenzahlungen der letzten fünf Jahre bei insgesamt 15,2 Prozent. Auf mehrere Jahre gerechnet haut diese Rendite keinen Spekulanten vom Hocker. Die im DivDAX enthaltene Bayer-Aktie ist eines der besten Beispiele, wie eine langfristig angelegte Dividendenstrategie fehlschlägt. Seit 2014 stiegen die Dividendenzahlungen zwar, doch dies nutzte dem Langzeitaktionär nichts. Er vereinnahmte mit fünf Dividendenzahlungen nach Steuern insgesamt 1.163,91 Euro. Die 100 Aktien kosteten Anfang 2014 rund 10.240 Euro und waren Ende August 2019 6.734 Euro wert. Allein anhand dieser Zahlen erkennt man bereits das krasse Missverhältnis und dass der Aktionär horrende Buchverluste im Depot stehen hat. Die kumulierten Dividendenzahlen wirken hier wohl kaum wie ein Segen.

Wirecard - kaum Dividende aber enormer Kurszuwachs

Gegenbeispiel Wirecard – kaum Dividende aber enormer Kurszuwachs

Im Börsenjahr 2019 finden sich demnach allein aus dem DAX einige ähnliche Beispiele wie der Fall Daimler. Die weiteren Ausführungen zu den Fällen Siemens und Bayer zeigen dies ja auf. Wenn die Depotbestände deutliche Buchverluste aufweisen, bringt dem Aktionär auch die langfristig stabile Dividendenzahlung nicht sehr viel. Blickt man daher einmal auf Kursraketen, die im Vergleichszeitraum seit Anfang 2014 kaum Dividendenrenditen aufwiesen, wie zum Beispiel die Aktie von Wirecard, so staunt man nicht schlecht. Wer Anfang 2014 100 Wirecard-Wertpapiere ins Depot buchte, der zahlte rund 3.000 Euro und blickt heute auf einen Depotstand von rund 14.500 Euro, die 81,00 Euro Dividenden gab es noch dazu. Im Falle einer Veräußerung käme es zu Kapitaleinkünften nach Steuern von 10.665 Euro – immerhin eine Gesamtrendite von rund 355 Prozent. Im direkten Vergleich wirkt die Anlage im Daimler-Papier wie ein Fluch, die im Wirecard-Papier dagegen tatsächlich wie ein Segen. Freud und Leid sind an der Börse eben sehr nahe beieinander.

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Fazit

Dividendentitel mit satten Dividendenrenditen führen langfristig nicht immer zu hohen und vor allem nachhaltigen Renditen. Wer hier parallel zu den satten Dividendenzahlungen keine bösen Überraschungen in Bezug auf die Kursentwicklung erleben will, der sollte tatsächlich in Schwächephasen akkumulieren und somit seinen Einstiegskurs beträchtlich senken. Gleichzeitig erhält er im Umkehrschluss noch höhere Dividendenerträge. Unter dem Strich ist der Erwerb vieler Dividendentitel in einem Bullenmarkt eher vom Erfolg gekrönt. In einem Bärenmarkt kann der längerfristig angelegte Erwerb von Dividendentiteln schnell „teuer“ werden. Wer Dividendentitel in seinem Depot hat, der kann diese Einzelpositionen jedoch auch mittels CFDs hedgen. Sollten sich mehrere Einzeltitel zum Beispiel sehr stark erholt haben und gar technisch betrachtet ein „überkauftes“ Marktszenario aufweisen, so könnten auf diese Einzeltitel, oder bei Bedarf auch auf den DAX30 Index via CFDs Short-Positionen begeben werden.

Bei Admiral Markets können Trader zum Beispiel Aktien-CFDs als Hedge-Instrument nutzen, um etwaig auf fallende Daimler-, Siemens-, Bayer-, BASF oder Allianz-Kurse zu spekulieren.

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Aktuelle Kommentare

das stimmt nur bedingt so. Dividendenaristokraten behalte schon seit Jahren und das bleibt auch die nächsten Jahre so.
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