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Die Silberrakete ist gestartet, aber noch lange nicht am Ziel

Veröffentlicht am 04.08.2020, 13:40
Aktualisiert 09.07.2023, 12:31


Start des Space Shuttles Atlantis von der ISS betrachtet.

Der Silberpreis ist in den letzten Wochen praktisch in allen Währungen rasant ansteigen und viele fragen sich, ob sich ein Kauf überhaupt noch lohnt.

In Euro kletterte der Silberpreis letzte Woche bis auf €22,22/Unze an. Seit dem kurzfristigen Einbruch im Februar-März, als der Preis im Sog des Aktienmarkt-Crashs von knapp €18 auf €11 fiel, konnte sich der Silberpreis in der Spitze also verdoppeln.

In der gleichen Zeit hat sich hingegen der Euro-Goldpreis nur um etwa 23% erhöht, sodass der Silberpreis im direkten Vergleich mehr als 4-mal so stark anstieg. Diese Entwicklung beweist wieder einmal, dass während einem Edelmetall-Bullenmarkt die Investition in physisches Silber viel rentabler als in Gold ist.

Allerdings ist ein Indikator noch viel entscheidender dafür, wann man Silber – und wann man Gold – kaufen und halten sollte: Das sog. Gold-Silber-Ratio.



Das Gold-Silber-Ratio fiel in den letzten Wochen von 125 auf 80 Punkte (d.h. Silber performt besser als Gold / anstatt 1 Unze Gold können Sie derzeit 80 Unzen Silber kaufen). Die Vergangenheit hat gezeigt, dass es profitabler ist, Silber im Bereich von 50-100 Punkten zu akkumulieren und zu halten sollte – vor allem, wenn sich das Ratio im oberen Bereich dieser Bandbreite von 50-100 befindet. Sobald also das Ratio unter diese 50er Marke fällt, sollte man in Betracht ziehen, einen sog. „Switch“ durchzuführen, d.h. seine Silberbestände (ganz oder teilweise) in Gold umzutauschen.

Klares Zwischenfazit: Aktuell sollte man auf Silber setzen (anstatt Gold). Das Gold-Silber-Ratio teilt uns zudem eine noch viel wichtigere Botschaft mit: Silber hat gerade erst begonnen, Gold outzuperformen (d.h. in den Schatten zu stellen). Das Ratio korrigiert von einem außergewöhnlich hohem Niveau und befindet sich noch immer in der oberen Hälfte des entscheidenden Bereichs zwischen 50 und 100. Daher herrscht noch viel Spielraum nach unten, wodurch Silber voraussichtlich auch weiterhin stärker als Gold performen wird und sich die Investition in physisches Silber ausbezahlt.

Beim Vergleich zwischen dem Gold- und Silberpreis (in Euro) der letzten 15 Jahre genügt ein Blick, um zu erkennen, dass der Goldpreis jetzt schon über dem Allzeithoch von 2012 liegt, wogegen der Silberpreis noch deutlich unter seinem Allzeithoch steht:



Allein um das 2011-Allzeithoch bei etwa €33 zu erreichen, muss der Silberpreis noch um rund 70% ansteigen. Der Euro-Goldpreis notiert allerdings bereits ca. 20% über seinem vorherigen Allzeithoch, sodass hier Silber insgesamt noch um 90% an Boden gutmachen kann. Wie wir in den vergangenen Edelmetall-Bullenmärkten gesehen haben, performt Silber in Zeiten wie diesen sogar um ein Vielfaches besser als Gold, sodass es für den Silberpreis noch sehr viel Spielraum nach oben gibt.

Dies wird mit folgendem Chart umso deutlicher:



Genau wie bei der 2008-Finanzkrise crashte der USD-Silberpreis (oben in rot) bei der 2020-Coronarkrise stärker als Gold (in schwarz/dunkelrot), in welcher Zeit das Gold-Silber-Ratio stark anstieg. Und aktuell befindet sich der Silberpreis an einem ähnlichen Punkt wie 2010, als das letzte Mal die widerständige $20er Marke gebrochen wurde und Silber zu einem fulminanten Anstieg ansetzte: In nur 8 Monaten konnte die $50er Marke erreicht werden, währenddessen der ebenfalls stark steigende Goldpreis performancemäßig in den Schatten gestellt wurde. Das Gold-Silber-Ratio korrigierte damals – wie heute – von recht hohem Niveau und auch heute lässt sich erkennen, dass das Ratio noch viel Spielraum nach unten hat und man aktuell eher in Silber als Gold investiert sein sollte. Über die nächsten Monate kann demnach mit einem verhältnismäßig starken Silberpreisanstieg gerechnet werden, um eben diese extrem grosse Lücke zum Goldpreis zu schliessen (und wie 2011 anschliessend auch zu übersteigen).

Der folgende Chart zeigt diesen starken Silberpreisanstieg 2011: Genau zu dem Zeitpunkt, als 2011 die $20er Marke überstiegen wurde, begann eine 8-monatige Rallye auf $50, wobei keine Korrekturen auftraten, die länger als 1 Monat anhielten. Deshalb hätte man jede kleinere Korrektur zum Kauf von Silber nutzen sollen:



Der obige Chart verdeutlicht zudem, dass wir uns aktuell (in blau) wohl erst am Anfang eines starken Preisanstiegs bei Silber befinden und dass ggf. kurze Korrekturen gute Chancen zum Nachkaufen bieten.

Bei der 2008-Finanzkrise crashte der Silberpreis bis genau zu dem Punkt, als die US-Zentralbank einschritt und begann, Liquidität in die Finanzmärkte zu pumpen, um diese zu stabilisieren: In 4 Monaten stellte die Fed insgesamt $1,2 Billionen bereit, was der Startschuss für Silber war, sich von unter $10 auf $50 mehr als zu verfünffachen (440%):



Bei der 2020-Coronakrise dasselbe Bild: Der Silberpreis crashte exakt bis zu dem Zeitpunkt, als die Fed begann, Liquidität in die Finanzmärkte zu schleusen. Mit $2,85 Billionen diesmal allerdings 2,4-mal mehr als noch 2008, was vermuten lässt, dass der Silberpreisanstieg diesmal um mehr als 1000% ansteigen sollte (d.h. auf über $135).

Auch im Vergleich zu vorherigen Silber-Bullenmärkten hat der Boom gar erst begonnen, worauf die folgende Grafik hindeutet:



Dass der Silberpreis diesmal alle vorherigen Bullenmärkte in den Schatten stellen kann, wird durch den nächsten Chart untermauert, der indiziert, dass der USD (hier als NEER / "Nominal Effective Exchange Rate"-Index) am Beginn eines neuen 10-Jahreszyklus steht und ein neuer Bärenmarkt eingeläutet ist:



Der folgende Chart zeigt, dass auch der USD-Index (DXY) den Beginn eines langjährigen Bärenmarktes andeutet, der frappierende Ähnlichkeiten mit der starken Abwärtsbewegung zu Beginn des neuen Jahrtausends haben kann, in welcher Zeit (ca. 10 Jahre) sich der Silberpreis von etwa $4,50 auf $50 ver-11-fachte:



Fazit

Die Auswirkungen auf die globalisierten Finanzmärkte und Volkswirtschaften sind bei der 2020-Coronakrise ein anderes Kaliber als bei der 2008-Finanzkrise, denn diesmal werden Geldmittel in noch grösseren Mengen und noch nie dagewesenem Tempo nicht nur von der US-Zentralbank bereitgestellt, sondern praktisch von allen Zentralbanken weltweit.

Hinzu kommt, dass diese Liquidität nicht nur in die Finanzmärkte (wie 2008) gepumpt wird, sondern diesmal auch direkt in die Realwirtschaft (siehe Corona-Hilfs- und Rettungspakete für Privatpersonen und Unternehmen), was unmittelbar inflationär auf die Verbraucherpreise wirkt (anstatt nur Asset-Inflation wie 2008).

Auch JP Morgan warnt vor einer kommenden Verbraucherpreis-Inflation (siehe Artikel „Inflation Never Materialized After the Last Crisis – JP Morgan Thinks This Time Is Different“) und empfiehlt seinen Kunden, Sachwerte wie Immobilien und Edelmetalle zu kaufen. Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass sich JP Morgan in den letzten 10 Jahren zum wohl grössten Silberkäufer der Welt gemausert hat:



In diesem Zusammenhang ist es umso interessanter, dass sich seit dem Aufkommen der Corona-Krise grosse Banken wie die Credit Suisse (SIX:CSGN), UBS (SIX:UBSG) und ABN Amro sowie die Scotiabank aus dem Edelmetallgeschäft offiziell verabschiedet haben. Während die Scotiabank ein bevorstehendes Gerichtsverfahren wegen Verdacht auf Manipulation der Edelmetallpreise am Hals hat (und im 800.000-seitigem Beweismaterial auch andere Banken wie JP Morgan auftauchen), so kann darauf spekuliert werden, dass vermeintlich preisdrückende Maßnahmen von verwickelten Banken nun, zumindest während den laufenden Ermittlungs- und Gerichtsverfahren, tendenziell eher ab- als zunehmen sollten.

An dieser Stelle passt folgender Chart recht gut in den Kontext:



In rot abgezeichnet ist der USD-Silberpreis bis zum Mai 2020 – so wie der Preis tatsächlich seit 1970 geschwankt hat. In blau abgezeichnet ist der Silberpreis, wie dieser geschwankt wäre, wenn es keinen New Yorker Handel gegeben hätte. Das zeigt, dass vornehmlich das Preisfixing in New York dafür verantwortlich war, dass der Silberpreis heute nicht bei über $120 steht. Wenn sich jetzt in den USA aktive Marktteilnehmer aufgrund von laufenden Ermittlungs- und Gerichtsverfahren auch nur ein wenig beim New Yorker Preiskampf zurückhalten sollten, dann könnte der Silberpreis nun durchaus auf Höhen anschnellen, die man heute wohl eher als unseriös abstempeln würde.

Aufgrund des recht starken Silberpreisanstiegs der letzten Wochen ist dennoch eine erhöhte Volatilität vorprogrammiert, sodass scharfe Korrekturen wahrscheinlicher geworden sind, die gut und gerne auch mal mehrere Wochen andauern können. Derartiges sollte nicht überraschen, sondern als „technisch gesund“ betrachtet werden.

Kurze Schwächephasen, in denen der Silberpreis auch gerne mal stärker als Gold fällt, bieten ggf. beste Nachkaufgelegenheiten, um Durchschnittskosten zu glätten. Noch effektiver ist allerdings ein regelmäßiger Kauf in bestimmten, vorher festgelegten Intervallen (z.B. wöchentlich, alle 2 Wochen, monatlich), wodurch die Versuchung minimiert wird, den Silberpreis auf Korrekturtiefs abzuschätzen. Stattdessen kann dann das bunte Treiben an den Märkten von der Seitenlinie aus genossen werden.

Dass man sich aktuell auf bevorstehende Korrekturen jedoch nicht allzu viel verlassen sollte, zeigt der abschliessende Seasonax-Chart von Dimitri Speck. Denn saisonal über die letzten 24 Jahre betrachtet beginnt ab August eine starke Aufwertungsphase beim Goldpreis (und somit auch beim Silberpreis), die erst im Oktober in eine scharfe, knapp 2-monatige Seitwärtskonsolidierung übergeht, woraufhin ab Mitte Dezember eine noch stärkere Preissteigerungsphase beginnt, die erst ab März für durchschnittlich 5 Monate konsolidiert.



Disclaimer: Die hiesigen Ausführungen stellen keine Kauf- oder Verkaufsempfehlung dar. Der Autor, Stephan Bogner, ist Geschäftsführer der Elementum International AG; eine schweizerische Firma, die ausschliesslich auf die Lagerung von physischen Edelmetallen in der Hochsicherheitstresoranlage im St. Gotthard Bergmassiv in der Zentralschweiz spezialisiert ist. Investitionen auf dem Gebiet der Edelmetalle unterliegen hohen Risiken. Neben der allgemeinen Investitionsrisiken unterliegen sie auch bestimmten Risiken, die von der Struktur dieses Marktes ausgehen. Deshalb bitten wir Sie, unsere Risikohinweise aufmerksam zu lesen. Für Investitionen sind jeweilige Vertragsdokumente und in diesen enthaltene Risikohinweise maßgebend. Die Gesellschaften Elementum International AG und Elementum Deutschland GmbH, sowie der Betreiber von Rockstone Research, übernehmen keinerlei Gewähr für die Folgen von Handlungen, die aufgrund der Informationen in den elektronischen Publikationen oder auf den Internetseiten der Gesellschaften oder sonstwo ausgeführt wurden. Investitionen sind immer mit verschiedenen Formen von Risiken verbunden. Einstige Profite sind keine Garantie für zukünftige Profite. Es wird empfohlen, dass Sie sich bei Investitionen immer der Hilfe von ausgebildeten und rechtlich eingetragenen Finanzberatern bedienen oder sich entsprechend Ihrem persönlichen Finanzhintergrund individuell beraten lassen. Vor einer Investition ist es empfehlenswert, genau festzulegen, welche Finanzziele Sie verfolgen, diese dann nach Relevanz einzuordnen, um dann festzustellen, welches Risiko Sie bereit sind, einzugehen, sodass alsdann ein vollständiger Finanzplan von einem anerkannten Finanzberater erstellt werden kann. Bitte holen Sie sich vor einer Investition zwingend einen solchen Finanzberater zur Seite und lesen Sie die vollständigen Disclaimers auf den Webseiten von Rockstone Research, Elementum Deutschland GmbH und Elementum International AG. Bitte lesen Sie die vollständigen Disclaimer mitsamt Quellenangaben auf der Webseite von Rockstone Research. Referenzen/Quellenangaben (in entsprechender Reihenfolge): Start des Space Shuttles Atlantis von der ISS betrachtet, sowie Charts von Gold.de, Goldprice.org, Silverprice.org, Stefano Bottaioli, Stansberry Research, Crescat Capital, Katusa Research, JD Research, Nautilus Investment Research, Goldchartsrus und Seasonax.

Aktuelle Kommentare

Einer der besten Beiträge die ich seit langem zu den Edelmetallen gelesen habe. Einfach zu verstehen und keinesfalls reisserisch.
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