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Auflösungserscheinungen bedingen Krisenmodus

Veröffentlicht am 03.06.2019, 10:02
Aktualisiert 09.07.2023, 12:32

Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1178 (07:16 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1126 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 108.15. In der Folge notiert EUR-JPY bei 120.88. EUR-CHF oszilliert bei 1.1155.

Strukturen bedingen Konjunkturlagen und in der Folge die Cash-Flows. Diese Regel gilt seit Menschengedenken. Es gibt positive und negative Strukturveränderungen mit entsprechenden Folgen. Es gibt evolutionäre Anpassungen von Strukturen, unser bisher präferiertes Modell, oder es gibt disruptive Veränderungen mit höheren Kollateralschäden, die die USA wählten und weiter wählen!

Die US-Politik zwingt der Welt derzeit das disruptive Muster auf. Das Ziel der US-Administration ist es, den Rest der Welt der US-Interessenlage unterzuordnen.

Das passiert in einer vermeintlich vergleichsweise guten US-Konjunkturlage. Das Fundament basiert jedoch auf sehr schwachen Strukturdaten im Rahmen von Verschuldungsdynamik von Staat, Verbrauchern und Unternehmen. Auch ist man in den USA von Importen aller Art abhängiger als der größte Teil der restlichen Welt, weil bewusst aus Ertragsgründen in den letzten knapp 30 Jahren Produktionskapazitäten freiwillig (!) in den Rest der Welt verlagert wurden.

In dieser Phase, insbesondere in den 90er Jahren, wurde Deutschland als "Old Europe" arrogant abgekanzelt, da wir den Weg in die reine Dienstleistungsgesellschaft (USA und UK) nicht wählten. Dieser massive Irrtum Washingtons und auch Londons mündete in den Handelsbilanzdefiziten. Jetzt Kontinentaleuropa und dem Rest der Welt die Schuld für die eigenen Fehlentwicklungen im Mix der Volkswirtschaft vorzuwerfen, stellt eine Beleidigung unterdurchschnittlicher Intelligenz dar.

Fakt ist, dass sich die USA bemühen, die Strukturen (u.a. WTO) und die strukturell stärker aufgestellten Wirtschaftsregionen dieser Welt unilateral losgelöst von Verträgen, internationalem Recht und Regeln anzugreifen. Man will US-Paladine!

Wer sich dem im restlichen Rest des Westens unterwürfe, stellte die Souveränität und die so genannten westlichen Werte zur Disposition. Diese Protagonisten würden das Prinzip der Demokratie, die explizit die Selbstbestimmung inkludiert, in ihrem eigenen Land angreifen. Bedienen wir uns eines Beispiels. Lassen wir US-Außenminister Pompeo zu Wort kommen (aktuelles Interview mit Rheinischer Post): Er fordert die EU auf, Zölle für US-Produkte zu streichen.

O-Ton: "Wir wollen, dass die EU damit aufhört, Strafzölle auf amerikanische Produkte zu erheben beziehungsweise amerikanische Produkte nicht zuzulassen.

Unsere Einlassung: Das sind keine Strafzölle, sondern Zölle, die ihr Fundament auch im Verbraucherschutz haben, der reine Innenpolitik ist.

Wir wollen, dass Europa das unfaire Handelsgebaren gegenüber den USA unterlässt.

Unsere Einlassung: Das Handelsgebaren zwischen USA und EU ist langjährig entwickelt worden und hat ein WTO-Fundament, zu dem kein Land gezwungen wurde. Deswegen erheben die USA 25% Zolle auf SUVs, weil sie die Produktion der SUVs (höchste Veredelungsstufe PKW) in die USA ziehen wollten (ist gelungen, siehe BMW (DE:BMWG), Mercedes).

Wir wollen unsere Agrarprodukte in Europa sehen. Das ist für uns eine wesentliche Voraussetzung für Fairness und wechselseitiges Geben und Nehmen.

Unsere Einlassung: Die USA wollen unsere Agrarstandards ohne politisches Mandat determinieren. Das hat weder etwas mit Fairness oder Nehmen und Geben zu tun. Wir könnten ja auch die grotesken Strafzahlungen in den USA primär gegen ausländische Unternehmen (BNP,VW (DE:VOWG), Bayer (DE:BAYGN) etc.) europäischem Recht anpassen wegen Geben und Nehmen?

Es geht darum, echten Wettbewerb zu ermöglichen, und Präsident Trump möchte genau das. Deshalb hoffen wir, dass die europäische Führung einsieht, dass Demokratie nunmal so funktioniert, dass Volkswirtschaften wachsen, wenn sie offene Märkte haben und freien Handel betreiben.

Unsere Einlassung: Warum werden europäische Produkte in den USA gekauft, wegen des Preises oder Qualität? Sie sind konkurrenzfähig! Nicht Europa untergräbt die weitgehend freien Märkte und etablierten Lieferketten, sondern die USA!

Wir hoffen, dass die EU ihre Zollschranken und sonstigen Handelsbeschränkungen auf faire und gegenseitige Weise senken wird.

Unsere Einlassung: dafür müssten die USA erst einmal internationales Recht respektieren. Sie müssten die Rolle der etablierten Strukturen (u.a. WTO) anerkennen. Sie müssten zum regelbasierten System zurückkehren. Totalitarismus hilft da nicht!

Seit Freitag ergaben sich überwiegend negative Entwicklungen:

  • China: USA können Handelsabkommen nicht mit Druck erzwingen. So ist es!
  • China kündigt Ermittlungen gegen Fed-Ex an. Verständlich!
  • China droht USA mit (US-Firmen).
  • USA entziehen Indien präferierten Handelsstatus (= Zollerhebung). Teuer für Indien!
  • UK: Trump greift in britische Innenpolitik ein, unterstützt Johnson. Auch solle das UK im Zweifelsfall bei den Zahlungen an die EU rechtsbrüchig werden. Das ist et Impera Carte!
  • Pompeo: Deutsche sollen höheren Wehretat fordern (Innenpolitik!). Könnte unser Außenminister sich Identisches in den USA leisten? Arroganz und Macht gehen bisweilen Hand in Hand!
  • SPD: Nahles kündigt Rücktritt als Partei- und Fraktionschefin an. Das ist verständlich, aber es unterminiert faktisch die Handlungsfähigkeit Deutschlands.
  • Italien: Regierungschef will Koalition Ultimatum stellen. Italien ist und bleibt ein derbes Problemkind.

Es gab aber auch vereinzelt Hoffnungswerte:

  • USA wollen an USMCA trotz Handelsstreit mit Mexico festhalten. Okay, man erhebt Zölle wegen Migration und will die des USMCA, sportlich!
  • USA zu Gesprächen mit Iran ohne Vorbedingungen bereit. Das klingt gut, Entspannung ist hier bitter notwendig. Aber wer startete das Problem (Aktion/Reaktion)?
  • Italiens Finanzminister setzt auf Kompromiss mit EU. Die Hand, die einen ultimativ füttert, sollte man nicht zu sehr verkrüppeln, oder?

Fazit:
Mit der aktuellen Politik seitens der USA werden die Grundfesten des globalen Handels, der verbindenden Strukturen angegriffen. Daraus ergibt sich ein verstärktes Risiko im Rahmen von Auflösungserscheinungen, die den aktuellen Krisenmodus verschärfen.

Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden:
Asien: Einkaufsmanagerindices für das Verarbeitende Gewerbe 05/19: China: Caixin PMI unverändert 50,2 Punkte (Prognose 50,0).
Indien: PMI bei 52,7 nach 51,8 Punkten.
Japan: Nikkei PMI bei 49,8 nach 49,6 Punkten .
Südkorea: Markit PMI 48,4 nach 50,2 Punkten.
Malaysia: Nikkei PMI bei 48,8 nach 49,4 Punkten.
Philippinen: PMI bei 51,2 nach 50,9 Punkten.
Vietnam: PMI bei 52,0 nach 52,5 Punkten.
Taiwan: PMI bei 48,4 nach 48,2 Punkten.
Myanmar: PMI bei 54,2 nach 53,7 Punkten.

Eurozone:
Italien: BIP per1. Quartal +0,1% im Quartalsvergleich (Prognose 0,2%).
Griechenland: Einzelhandelsumsätze per März +4,6% im Jahresvergleich.
Portugal: BIP per1. Quartal +0,5% im Quartals- und +1,8% im Jahresvergleich.
Deutschland: Verbraucherpreise per Mai +1,3% nach +2,1% im Jahresvergleich.

USA:
Persönliche Einkommen per April +0,5% nach +0,1% im Monatsvergleich (Prognose 0,3%)
Persönliche reale Ausgaben per April unverändert nach +0,9% im Vormonat.
Der Einkaufsmanagerindex aus Chicago legte per Mai von 52,6 auf 54,2 Punkte zu (Prognose 53,7).
Das Verbrauchervertrauen nach Lesart der Universität Michigan sank laut finaler Berechnung von 102,4 auf100,00 Punkte (Prognose 101,5).

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Währungsrelation EUR/USD favorisiert. Erst ein Ausbruch aus der Bandbreite 1.1100 1.1350 eröffnet neue Opportunitäten.

Viel Erfolg!

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